„In zehn Jahren könnte die Welt eine andere sein“
Wolfertschwenden - Welche Chancen und Schwierigkeiten birgt der europäische Arbeitsmarkt im Hinblick auf den Fachkräftemangel? Lassen sich europäischer Wertekodex und Wirtschaftsinteressen beim Umgang mit China vereinbaren? Unter anderem darum kreiste ein Austausch, bei dem Europa-Politiker Manfred Weber mit Vertreterinnen und Vertretern von mittelständischen Unternehmen sowie von Verbänden aus Industrie und Handwerk der Region über künftige Herausforderungen sprach.
Deren Ausmaß verdeutlichte der kurze Abriss, den Weber als Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei im Besucherzentrum der gastgebenden Firma Multivac in Wolfertschwenden gab: Als Stichworte fielen etwa Digitalisierung und „Green Deal“ – das Konzept für einen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, der die Europäische Union (EU) bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. Überdies gilt es laut Weber, Kämpfe gegen die Bürokratie und für Fairness am Markt auszufechten, ein wachsendes Problem stellten „Cyberwar“ und Hackerangriffe dar.
Durch eine anschließende Diskussion führte CSU-Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte. China-Politik: Die „Marktmacht und Machtbrutalität, mit der China antritt“ – zum Beispiel würden Unternehmen, auch in Schwaben, mithilfe staatlicher Mittel „zusammengekauft“ – sind für Weber Anlass zur Sorge. Er plädierte für einen „Schulterschluss mit dem amerikanischen Partner und eine Allianz aller Demokratien“, zu denen er Indien und Australien zählt. „Vielleicht werden wir auch auf manches Wachstumsprozent verzichten müssen, wenn wir unsere Werte erhalten wollen.“ Hingegen ist Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor von Multivac, zwar dafür, Überzeugungen klar zu kommunizieren – er warnte jedoch davor, in der Rolle als „Heilsbringer unser Werte-Modell exportieren und anderen aufzwingen zu wollen“.
Traumann hatte bei der Vorstellung des Unternehmens den Druck geschildert, vor Ort zu produzieren: „Die Chinesen wollen heutzutage nicht mehr ,Made in Germany’, sondern vor allem ’Made in China’.“ Gefragt sei allenfalls noch „German Engineering“, also Ingenieurskönnen und darauf basierende technische Entwicklungen. Nach Ansicht Webers muss es gelingen, China auf gewisse Spielregeln und ein Handeln auf Augenhöhe zu verpflichten – nötigenfalls mit der Androhung eines Ausschlusses von europäischen Märkten. „Die Stärke, das noch sagen zu können“ zu stabilisieren, ist für ihn von zentraler Bedeutung. Denn zieht sich die EU zurück, anstatt ihre Überzeugungen zu vertreten, dann werde „die Welt in zehn Jahren eine komplett andere sein“.
Deren Ausmaß verdeutlichte der kurze Abriss, den Weber als Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei im Besucherzentrum der gastgebenden Firma Multivac in Wolfertschwenden gab: Als Stichworte fielen etwa Digitalisierung und „Green Deal“ – das Konzept für einen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, der die Europäische Union (EU) bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. Überdies gilt es laut Weber, Kämpfe gegen die Bürokratie und für Fairness am Markt auszufechten, ein wachsendes Problem stellten „Cyberwar“ und Hackerangriffe dar.
Durch eine anschließende Diskussion führte CSU-Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte. China-Politik: Die „Marktmacht und Machtbrutalität, mit der China antritt“ – zum Beispiel würden Unternehmen, auch in Schwaben, mithilfe staatlicher Mittel „zusammengekauft“ – sind für Weber Anlass zur Sorge. Er plädierte für einen „Schulterschluss mit dem amerikanischen Partner und eine Allianz aller Demokratien“, zu denen er Indien und Australien zählt. „Vielleicht werden wir auch auf manches Wachstumsprozent verzichten müssen, wenn wir unsere Werte erhalten wollen.“ Hingegen ist Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor von Multivac, zwar dafür, Überzeugungen klar zu kommunizieren – er warnte jedoch davor, in der Rolle als „Heilsbringer unser Werte-Modell exportieren und anderen aufzwingen zu wollen“.
Traumann hatte bei der Vorstellung des Unternehmens den Druck geschildert, vor Ort zu produzieren: „Die Chinesen wollen heutzutage nicht mehr ,Made in Germany’, sondern vor allem ’Made in China’.“ Gefragt sei allenfalls noch „German Engineering“, also Ingenieurskönnen und darauf basierende technische Entwicklungen. Nach Ansicht Webers muss es gelingen, China auf gewisse Spielregeln und ein Handeln auf Augenhöhe zu verpflichten – nötigenfalls mit der Androhung eines Ausschlusses von europäischen Märkten. „Die Stärke, das noch sagen zu können“ zu stabilisieren, ist für ihn von zentraler Bedeutung. Denn zieht sich die EU zurück, anstatt ihre Überzeugungen zu vertreten, dann werde „die Welt in zehn Jahren eine komplett andere sein“.