„Wir müssen alles daran setzen, eine Pflegekatastrophe zu verhindern“
Kaufbeuren/München/Berlin – Gemeinsam mit dem Allgäuer
Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke war der Memminger Landtagsabgeordnete
und Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek (beide CSU), zu
einem Fachgespräch rund um die aktuellen Herausforderungen für
Pflegeeinrichtungen ins Espachstift gekommen. An der Diskussionsrunde nahmen
neben Ernst Schönhaar und Markus Poppler vom Espachstift auch die Leiter
weiterer Pflegeeinrichtungen der Wertachstadt teil, außerdem die Schulleitung
der Altenpflegeschule sowie von politischer Seite OB Stefan Bosse und die
beiden Landtagskandidaten Peter Wachler und Benjamin Schick. Staatsminister
Klaus Holetschek initiierte den Besuch. Organisiert hatte die Gesprächsrunde
der CSU-Ortsverband Kaufbeuren unter Federführung der Ortsvorsitzenden Julia
von Stillfried.
Wie sehr der Fachkräftemangel sowie das Fehlen geeigneter und ausreichender Auszubildender die Pflegeeinrichtungen belaste, berichteten zum Auftakt die Einrichtungsleiter. Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass dringend attraktivere Arbeitsbedingungen in der Pflege benötigt würden, um Pflegekräfte für die Tätigkeit zu gewinnen und auch zu halten. Verlässlich frei zu haben, Dienstpläne, die nicht kurzfristig umgeworfen werden, sowie Steuerfreiheit bei Überstunden sind die wichtigsten Forderungen der Pflegekräfte. Darüber hinaus gehören – insbesondere für Fachkräfte aus dem Ausland – bezahlbarer Wohnraum und Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu den Punkten, die den Beruf anziehend machen.
Um die Pflege auch für den Nachwuchs attraktiver zu machen, wurde 2020 die generalistische Pflegeausbildung eingeführt. Dem Konzept der Generalistik liegt zugrunde, dass alle Auszubildenden ein ganzheitliches generalistisches Pflegeverständnis erwerben, um in allen Versorgungsbereichen der Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege einsetzbar zu sein. Holetschek und Stracke nutzten die Chance am runden Tisch bei Hubert Würzner und Martina Schröder von der Leitung der Berufsfachschule für Altenpflege nach den Erfahrungen der ersten Jahre mit der Generalistik zu fragen. Beide betonten, dass es bisher noch zu früh sei, eine abschließende Bewertung abzugeben. Als erstes Stimmungsbild habe man jedoch an der Schule bereits einige Ausbildungsabbrüche aufgrund von Überforderung insbesondere bei der zweijährigen Ausbildung und aufgrund des hohen Anteils nicht deutschsprachiger Schüler verzeichnen müssen, so die Schulleiter. Holetschek teilte mit, dass ihm in zahlreichen Gesprächen berichtet worden sei, dass gerade bei den Schülerinnen und Schülern, die in den Bereich der Pflege gehen, mangelnde Praxisanleitung kritisiert worden sei und die jungen Pflegekräfte häufig das Gefühl haben, im Berufsalltag ins kalte Wasser geworfen zu werden.
Sorgentreiber bleibe daneben die schwierige finanzielle Situation der Einrichtungen. Ernst Schönhaar, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Espachstift, führte aus, dass der Fachkräftemangel schon jetzt zu einer klaren Unterbelegung der Häuser führe. Trotz der vorhandenen räumlichen Kapazität können die Pflegeeinrichtungen mangels ausreichend Personal nicht ausgelastet werden. Dies bringe die Häuser in eine finanzielle Notlage, da die Pflegesätze dem nicht Rechnung tragen, teilte er mit. Wie Poppler erklärte, komme zu all dem noch die stetig wachsende Pflicht zur Dokumentation sowie überbordende Bürokratie. Holetschek verwies in diesem Zusammenhang auf das bayerische Modellvorhaben zum Bürokratieabbau in der Pflege. Er empfahl den Einrichtungsleitern „Bewerben Sie sich! Es wäre gut, wenn sich auch Häuser aus Schwaben an dem Projekt beteiligen.“
Unzweifelhaft klar wurde im Verlauf des Gesprächs, dass sich die Situation für die Pflegeeinrichtungen auch in der Region stetig weiter zuspitzt. „Wir müssen alles dafür tun, dass eine Pflegekatastrophe verhindert wird“, betonte der Minister und fügte hinzu: „Die Würde des Menschen muss über allem stehen. Das ist der Maßstab!“ Bayern begegne der Herausforderung auch mit dem Konzept „Gute Pflege. Daheim in Bayern“. „Damit liefern wir Lösungsansätze zum Auf- und Ausbau einer zukunftsfähigen pflegerischen Versorgungsstruktur, zur Fachkräftegewinnung sowie zu Finanzierungsfragen. Bayern wird zudem ein Modellprojekt zu Springerkonzepten fördern, um verlässliche Arbeitszeiten in der Langzeitpflege zu etablieren. Hierfür stehen insgesamt bis zu 7,5 Millionen Euro zur Verfügung“, berichtete Holetschek. Mit Blick auf bessere Rahmenbedingungen für die Pflege in Deutschland resümierten Holetschek und Stracke abschließend: „Die Bedingungen in der Pflege zu verbessern, ist eine gesamtgesellschaftliche Mammutaufgabe, die wir endlich angehen müssen. Der Ampelregierung in Berlin fehlt dieser Ansatz jedoch.“
Wie sehr der Fachkräftemangel sowie das Fehlen geeigneter und ausreichender Auszubildender die Pflegeeinrichtungen belaste, berichteten zum Auftakt die Einrichtungsleiter. Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass dringend attraktivere Arbeitsbedingungen in der Pflege benötigt würden, um Pflegekräfte für die Tätigkeit zu gewinnen und auch zu halten. Verlässlich frei zu haben, Dienstpläne, die nicht kurzfristig umgeworfen werden, sowie Steuerfreiheit bei Überstunden sind die wichtigsten Forderungen der Pflegekräfte. Darüber hinaus gehören – insbesondere für Fachkräfte aus dem Ausland – bezahlbarer Wohnraum und Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu den Punkten, die den Beruf anziehend machen.
Um die Pflege auch für den Nachwuchs attraktiver zu machen, wurde 2020 die generalistische Pflegeausbildung eingeführt. Dem Konzept der Generalistik liegt zugrunde, dass alle Auszubildenden ein ganzheitliches generalistisches Pflegeverständnis erwerben, um in allen Versorgungsbereichen der Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege einsetzbar zu sein. Holetschek und Stracke nutzten die Chance am runden Tisch bei Hubert Würzner und Martina Schröder von der Leitung der Berufsfachschule für Altenpflege nach den Erfahrungen der ersten Jahre mit der Generalistik zu fragen. Beide betonten, dass es bisher noch zu früh sei, eine abschließende Bewertung abzugeben. Als erstes Stimmungsbild habe man jedoch an der Schule bereits einige Ausbildungsabbrüche aufgrund von Überforderung insbesondere bei der zweijährigen Ausbildung und aufgrund des hohen Anteils nicht deutschsprachiger Schüler verzeichnen müssen, so die Schulleiter. Holetschek teilte mit, dass ihm in zahlreichen Gesprächen berichtet worden sei, dass gerade bei den Schülerinnen und Schülern, die in den Bereich der Pflege gehen, mangelnde Praxisanleitung kritisiert worden sei und die jungen Pflegekräfte häufig das Gefühl haben, im Berufsalltag ins kalte Wasser geworfen zu werden.
Sorgentreiber bleibe daneben die schwierige finanzielle Situation der Einrichtungen. Ernst Schönhaar, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Espachstift, führte aus, dass der Fachkräftemangel schon jetzt zu einer klaren Unterbelegung der Häuser führe. Trotz der vorhandenen räumlichen Kapazität können die Pflegeeinrichtungen mangels ausreichend Personal nicht ausgelastet werden. Dies bringe die Häuser in eine finanzielle Notlage, da die Pflegesätze dem nicht Rechnung tragen, teilte er mit. Wie Poppler erklärte, komme zu all dem noch die stetig wachsende Pflicht zur Dokumentation sowie überbordende Bürokratie. Holetschek verwies in diesem Zusammenhang auf das bayerische Modellvorhaben zum Bürokratieabbau in der Pflege. Er empfahl den Einrichtungsleitern „Bewerben Sie sich! Es wäre gut, wenn sich auch Häuser aus Schwaben an dem Projekt beteiligen.“
Unzweifelhaft klar wurde im Verlauf des Gesprächs, dass sich die Situation für die Pflegeeinrichtungen auch in der Region stetig weiter zuspitzt. „Wir müssen alles dafür tun, dass eine Pflegekatastrophe verhindert wird“, betonte der Minister und fügte hinzu: „Die Würde des Menschen muss über allem stehen. Das ist der Maßstab!“ Bayern begegne der Herausforderung auch mit dem Konzept „Gute Pflege. Daheim in Bayern“. „Damit liefern wir Lösungsansätze zum Auf- und Ausbau einer zukunftsfähigen pflegerischen Versorgungsstruktur, zur Fachkräftegewinnung sowie zu Finanzierungsfragen. Bayern wird zudem ein Modellprojekt zu Springerkonzepten fördern, um verlässliche Arbeitszeiten in der Langzeitpflege zu etablieren. Hierfür stehen insgesamt bis zu 7,5 Millionen Euro zur Verfügung“, berichtete Holetschek. Mit Blick auf bessere Rahmenbedingungen für die Pflege in Deutschland resümierten Holetschek und Stracke abschließend: „Die Bedingungen in der Pflege zu verbessern, ist eine gesamtgesellschaftliche Mammutaufgabe, die wir endlich angehen müssen. Der Ampelregierung in Berlin fehlt dieser Ansatz jedoch.“