Von Pizza Hawaii bis Rentenpolitik und Generationengerechtigkeit

Buxheim/Berlin - Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) war im Rahmen des diesjährigen EU-Projekttages zu Gast im Marianum. Mit Schülerinnen und Schülern der zehnten und elften Jahrgangsstufe diskutierte er über Klimaschutz, Rentenpolitik und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.  

Der alljährlich stattfindende EU-Projekttag ist eine gute Gelegenheit, mit jungen Menschen an den Schulen über Politik in den Dialog zu treten. Stracke, der sich jedes Jahr mit zahlreichen Gesprächen an diesem Projekt beteiligt, freute sich über die Einladung ins Marianum. Für die Zehnt- und Elftklässler, die sich lebhaft an der Diskussion mit dem Abgeordneten beteiligten, stellte der Austausch an diesem Vormittag eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag dar.  

In der Vorstellungsrunde gab Stracke Einblicke in seinen Politikeralltag und seinen beruflichen Werdegang. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf Deutschland und Europa, auf Energieversorgung und Inflation sowie die Wirtschaft, zeichnete er ein Bild großer Herausforderungen, vor denen Deutschland und die Europäische Union aktuell stehen. „Ein starkes Europa ist heute wichtiger denn je!“, so der Abgeordnete. Alle Zeichen der Zeit stünden derzeit auf Umbruch, erklärte Stracke weiter und nannte als Beispiel den Umbau im Bereich der Automobilindustrie. Der demografische Wandel verändere zudem die Situation am Arbeitsmarkt, dem immer weniger Arbeits- und Fachkräfte aus dem eigenen Land zur Verfügung stehen. „Mit einer guten Schul- und Berufsausbildung stehen Euch alle Türen offen“, stellte der Abgeordnete klar, der als arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag diesen Aspekt des Lebens besonders im Blick hat.  

Nachdem mit nicht ganz ernstgemeinten ersten Fragen danach, ob der Abgeordnete Nutella mit oder ohne Butter genieße und ob für ihn Pizza Hawaii eine adäquate Mahlzeit darstelle, das Eis gebrochen war, stiegen die Schülerinnen und Schüler in eine rege Diskussion mit Stracke zu aktuellen politischen Themen ein. Die Klimakrise, der Krieg und die Rentenpolitik beschäftigten die jungen Leute spürbar. Welche politischen Rahmenbedingungen gestellt werden müssten, um der derzeit absehbaren hohen steuerliche Belastung für ihre Generation entgegenzuwirken, war eines der zentralen Themen. Wenn sich die Generation der Baby-Boomer in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben verabschiede, werde sie das Rentensystem stark belasten, bestätigte Stracke. Das bedeute, dass in Zukunft die jüngeren Jahrgänge für eine sehr viel größere Anzahl an älteren Jahrgängen aufkommen müssen. Damit dies überhaupt möglich ist, sei eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung die alles entscheidende Grundlage.    

Sehr kritisch beurteilten einige Jugendlichen das Abschalten der deutschen Atomkraftwerke in diesem Frühjahr. Hier mache sich Deutschland in Sachen Energiesicherheit und Strompreis stark von den Nachbarländern abhängig, argumentierten sie. Stracke stimmte dem zu. Dies sei eine rein ideologisch geprägte Entscheidung gewesen ohne jeglichen pragmatischen Ansatz, verdeutlichte er. „Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden: dieses Ziel hat sich die unionsgeführte Bundesregierung 2021 gesetzt. Das ist gut so. Daran halten wir fest! Die Ampel jedoch will das jetzt mit der Brechstange durchsetzen. Sie schaltet saubere Kernkraftwerke ab und holt abgasintensive Kohlemeiler wieder ans Netz“, erklärte der Abgeordnete.