Mit Ostallgäuer Waldbesitzern, Vertretern der Forstbetriebsgemeinschaften und der Bayerischen Forstverwaltung tauschte sich Stephan Stracke bei einem Ortstermin zu aktuellen Themen aus.

Stracke: Jeder Fördereuro ist im Wald bestens angelegt - Im Dialog mit Waldbesitzern im Ostallgäu zu aktuellen Herausforderungen

Ostallgäu – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) traf sich im Rahmen zweier Ortstermine in Nesselwang und Pfronten mit Waldbesitzern aus dem Ostallgäu, Vertretern der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) und der Bayerischen Forstverwaltung zum Gedankenaustausch. Im Mittelpunkt standen die besonderen Herausforderungen für die Bewirtschaftung des Waldes an den steilen und unwegsamen Hängen in der Bergregion sowie die Auswirkungen der Pandemie auf den Holzpreis.


Ungefähr die Hälfte der bayerischen Alpen und damit rund 260.000 Hektar sind mit Wald bedeckt. Diese Bergwälder dienen als Schutz vor Steinschlägen, Hangrutschen und Lawinen. Ihrer Bewirtschaftung kommt eine ganz besonders wichtige Bedeutung zu, denn nur ein intakter Schutzwald kann seine Aufgaben erfüllen. Schon vor der Pandemie haben Sturm- und Käferkalamitäten den Holzpreis gedrückt, Corona hat diese Situation noch verschlimmert“, so der Abgeordnete. Deshalb sei es ihm gerade jetzt ein wichtiges Anliegen, mit den Waldbesitzern und Forstbetriebsgemeinschaften zu den Themen ins Gespräch zu kommen, die sie derzeit am meisten beschäftigen.


Harald Husel vom Kaufbeurer Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Nesselwangs Rechtlerchef Thomas Theil und die FBG-Vorsitzende Gabi Schmölz führten die Gruppe vom Ortsteil Reichenbach hinauf auf die Haslacher Alm. Hier erläuterte Kai Herb von der FBG Füssen den Einsatz der Forstseilbahn, die hier in rund 1.400 Metern Höhe aufgestellt wurde, um Baumstämme möglichst bodenschonend aus dem steilen Gelände zu ziehen. Da es sich dabei zumeist um Käferholz handle, sei die staatlich Förderung dieser Arbeit unerlässlich. 35 Euro pro Festmeter können so erlöst werden. Forstdirektor Stephan Kleiner und Revierleiter Manfred Zinnecker berichteten über die staatlichen Hilfen, ohne die solch schwierige Einsätze wie die Seilbringung wirtschaftlich nicht tragbar wären.


Im Anschluss ging es ins Vilstal bei Pfronten, wo auf dem Nasslagerplatz aktuell 5.700 Festmeter Holz lagern. Die Zwischenlagerung des Holzes ist notwendig geworden, weil der Holzpreis derzeit so katastrophal niedrig ist. Die Stürme im Februar haben aber zugleich den Einschlag und Abtransport großer Holzmengen erfordert, wie Christian Neutzner von der Wald- und Weiderechtlergenossenschaft Pfronten erläuterte. Um dem Borkenkäfer seine Lebensgrundlage zu entziehen und dennoch die Qualität des Holzes für mindestens ein Jahr zu erhalten, werden die gelagerten Baumstämme dauerhaft beregnet. Wenn sich der Holzpreis bis zum Herbst wieder erholt hat, so hoffen die örtlichen Waldbesitzer, kann verkauft und das Holz abtransportiert werden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe man für die Einrichtung des Nasslagerplatzes schon rund 200.000 Euro vorfinanzieren müssen. Auch dies sei nur aufgrund der staatlichen Förderung überhaupt machbar.


Stracke dankte den Anwesenden dafür, dass sie sich für den Gedankenaustausch Zeit genommen haben. „Unsere Wälder sind wahre Multitalente: Sie sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, schützen das Klima und laden zu Erholung ein. Zudem sind sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Aber die Schäden im Wald setzen sich fort. Die Holzpreise sind, zum Teil auch durch die Pandemie, weiter stark gesunken. Deshalb hat sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für ein dreiteiliges Rettungspaket für den Deutschen Wald eingesetzt – mit Erfolg. 700 Millionen Euro sind im Rahmen des Konjunkturpaketes für Investition und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder für die Jahre 2020 und 2021 zusätzlich reserviert. Jeder Euro davon ist für den Erhalt des Waldes bestens angelegt“, so Stracke abschließend.