Seit sieben Jahrzehnten hausgemachte Limonaden aus dem Allgäu

Roßhaupten/Berlin – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) gratulierte der FZ Getränke GmbH zum 70-jährigen Bestehen. Beim Rundgang durch die Abfüllhallen und Lager sprach er mit den Firmeninhabern Christoph, Franz und Corina Zimmermann über die langjährige Geschichte des Unternehmens sowie über die aktuellen Herausforderungen wie Energiepreise und Fachkräftemangel.  

„Wer im Ostallgäu gute Limonaden schätzt, der kommt an der FZ Getränke GmbH nicht vorbei“, so Stracke zum Auftakt des Gesprächs. Die Flaschen mit den bunten Retro-Etiketten und dem prominenten Schriftzug „FZ“ seien ihm aber hin und wieder auch schon in Berlin aufgefallen, berichtete er und gratulierte zugleich der jungen Unternehmergeneration zum jahrzehntelangen Bestehen und der ständigen Weiterentwicklung ihres Familienbetriebes. „Was Molkereimeister Franz Zimmermann im Juli 1953 in seiner kleinen zur Limonadenfabrik umgebauten Waschküche begann, ist heute im besten Sinne in aller Munde“, so der Abgeordnete mit einem Augenzwinkern.

Die FZ Getränke GmbH mit Sitz in Roßhaupten beschäftigt aktuell 45 Mitarbeiter und beliefert unter anderem Gastronomie und Hotellerie vorrangig im Umkreis von rund 60 Kilometern. Darüber hinaus wissen Kunden aus dem gesamten Freistaat, aber auch bis nach Langeoog oder eben in die Bundeshauptstadt die Produkte aus der Roßhauptener „Limonadenschmiede“ zu schätzen. Da die FZ Getränke GmbH eine der letzten Limonadenproduzenten in der Region ist, haben Brauereien, die selbst keine Limonaden herstellen, das FZ-Sortiment mit aufgenommen. Umgekehrt beliefern sie FZ mit den regionalen Bieren.

Ergänzt wird das Leistungsspektrum des Unternehmens seit den 1980er Jahren durch einen eigenen Festzelt-Service sowie seit wenigen Jahren durch das umfassende Weinsortiment. Im Limonaden-Abfüllzentrum im Herzen Roßhauptens laufen 10.000 Flaschen jede Stunde übers Band und werden befüllt. Im eigenen Blocklager am heutigen Hauptfirmensitz „Am Roten Kreuz“ mit überdachter Ladestraße warten die Flaschen dann auf ihre Auslieferung.

15 eigene Lastwagen mit dem bekannten Firmenlogo sind im Allgäu und in ganz Bayern unterwegs. Während der allgemeine Fachkräftemangel die Abläufe im Familienunternehmen noch nicht allzu stark beeinflusst, sei er nach eigener Aussage gerade im Bereich der Berufskraftfahrer bereits sehr zu spüren, erklärten die Zimmermanns. Dies liege auch an den hohen Kosten für den LKW-Führerschein. Die Ausbildung zum Lastkraftfahrer schlage mit rund 8.000 Euro zu Buche. Dazu kommen Nachschulungen mit fast 500 Euro alle fünf Jahre. Gerade das führe dazu, dass Aushilfsfahrer nur noch sehr schwer zu finden seien, da sie die hohen Kosten für diese Zusatzmodule scheuten. „Insgesamt sind die Kosten für die Ausbildung unverhältnismäßig hoch bei uns. Damit liegen die Hürden für den Einstieg in dieses Berufsfeld hoch“, so die Unternehmer, die fordern, dass sich hier etwas ändern müsse. Vor allem auch, weil der LKW-Führerschein im angrenzenden Österreich lediglich 3.000 Euro kostet und interessierte Lastkraftfahrer häufig abwanderten.

„Ohne funktionierenden Transport wird unsere Wirtschaft insgesamt nicht bestehen können. Die Ampel muss jetzt handeln: Wir brauchen bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen, deutlich mehr Wertschätzung für die Berufskraftfahrer, aber auch und vor allem preiswertere Führerscheine“, stimmte Stracke zu.

Weiterer Sorgentreiber bleiben, so die Unternehmer, die Inflation und die enorm gestiegenen Energiekosten. Glücklicherweise habe der Betrieb bereits gegengesteuert und mit einer großen PV-Anlage am Hauptfirmensitz den Schritt in die Autarkie gewagt.  

Der Abgeordnete zeigte sich beim Rundgang durch die Abfüllung, die Lagerhallen und die Verwaltung beeindruckt von den zahlreichen Investitionen der vergangenen Jahre. „Hier wurden die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens vorausschauend gestellt“, so Stracke. Mit Blick auf den durch die PV-Anlage produzierten eigenen Strom erklärte er: „Sie sind auf dem besten Weg in eine energieautarke Zukunft. Damit machen Sie sich nicht nur unabhängig, sondern zeigen auch ein hohes Maß an Verantwortung für Ihre Mitarbeiter und Geschäftspartner. Wir müssen jetzt alles daransetzen, uns nicht in weitere Abhängigkeiten begeben. Die Maßnahmen, die bisher von der Ampel angestoßen wurden, reichen bei weitem nicht aus und sorgen nicht für Planungssicherheit bei den Unternehmen", erklärte der Abgeordnete.