"Rehakliniken haben das Gesundheitssystem von Anfang an erheblich unterstützt"
Bad Grönenbach - Über die besonderen Herausforderungen für Akut- und Rehakliniken in diesem Pandemiejahr und insbesondere jetzt in der zweiten Infektionswelle tauschte sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) Anfang Dezember bei einem Ortstermin in der VAMED Rehaklinik Bad Grönenbach mit Klinikgeschäftsführer Johann Seidl und Dr. med Volker Kratzsch, dem Ärztlichen Direktor der Klinik aus.
Die VAMED Rehaklinik Bad Grönenbach GmbH ist eine anerkannte Klinik für Anschlussrehabilitation und Rehamaßnahmen mit insgesamt 279 Betten. Behandelt werden Patienten aus den Bereichen Kardiologie, Innere Medizin, Orthopädie und Unfallchirurgie, Hörstörungen, Tinnitus und Schwindelerkrankungen sowie Psychosomatik. Die Klinik ist eine von insgesamt 17 Einrichtungen der VAMED Gesundheit Holding Deutschland GmbH.
"Die Corona-Pandemie hat uns sehr deutlich gezeigt: Wir benötigen eine sichere und verlässliche Gesundheitsversorgung in allen Bereichen. Die medizinische Rehabilitation hat das Gesundheitssystem seit Beginn der Pandemie erheblich unterstützt. Die Rehakliniken stehen weiterhin vor großen Aufgaben. Daher ist es mir wichtig, mich mit Ihnen über die Erfahrungen der letzten Monate auszutauschen", so Stracke. Dabei interessiere ihn vor allem der Blick auf die derzeitige zweite Pandemie-Welle.
Dr. Kratzsch berichtete in der Rückschau darüber, wie die Klinik die Pandemie bisher gemeistert habe. Schon in der ersten Welle habe man nach der Allgemeinverfügung vom 22. März Betten freigehalten, um den Krankenhäusern für die Versorgung der Covid-19-Patienten den Rücken freizuhalten. Außerdem habe man die Sekundärversorgung von Akutpatienten übernommen, erklärte er. "Dass dies ohne großen wirtschaftlichen Verlust gelang, ist nicht zuletzt dem Eingreifen der Politik zu verdanken, die schnell die Gesetzespakete zur Unterstützung des Gesundheitswesens bei der Bewältigung der Pandemie auf den Weg brachte", betonte auch Seidl. So war es unter anderem über das Instrument der Kurzarbeit gelungen, in allen Bereichen der Klinik die Mitarbeiter zu halten. "Hier hat die Politik einen sehr guten Job gemacht."
In der aktuellen zweiten Infektionswelle sei erneut die gesamte Versorgungskette des Gesundheitswesens gefragt, teilte Dr. Kratzsch mit. Dem stimmte Stracke zu. Aus diesem Grunde werden wie schon im Frühjahr Rehakliniken wieder als Ausgleichskliniken gemäß §22 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes bestimmt. Vorgesehen ist also, dass Patienten, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden müssen und deren Krankenhausaufenthalt aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation nicht verschoben werden kann, auch in einer Reha-Einrichtung aufgenommen werden können. Voraussetzung dafür ist, dass mit diesen Einrichtungen ein Versorgungsvertrag besteht. Welche Einrichtungen dafür in Frage kommen, bestimmen die Länder. "Damit werden all jene Kliniken, die für die Intensivversorgung in der Pandemie benötigt werden, entlastet. Die Versorgung aller Patienten ist gesichert", so der Abgeordnete.
"Damit sich die Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken auch jetzt auf die Versorgung der Covid-19-Patienten konzentrieren können, müssen die finanziellen Auswirkungen der Krise für die Akut- und Rehakliniken weiterhin abgefedert werden", stellte Stracke klar. Aus diesem Grund werden nun die Freihaltepauschalen zielgerichtet wieder eingeführt werden. Des Weiteren werde es Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser geben, die eine Versorgungsstruktur vorhalten, die in besonderem Maße für intensivmedizinische Behandlung geeignet ist. Auch für stationäre Reha- und Vorsorgeeinrichtungen seien nun seitens des Bundes weitere Hilfen beschlossen worden. So werde hier die Hälfte der Kostenausfälle übernommen.
"Weil wir gerade in dieser Pandemie erfahren haben, wie wichtig gut ausgerüstete und funktionierende Kliniken sind, hat der Bund den Rettungsschirm für Krankenhäuser weiter ausgespannt. Damit werden die finanziellen Folgen der Pandemie abgefangen und die Versorgung der Patienten verbessert", erklärte der Abgeordnete. "Einrichtungen wie Ihre leisten Großartiges. Sie verdienen nicht nur unseren Respekt und unsere Anerkennung, sondern auch weiterhin jede finanzielle Unterstützung, die notwendig ist. Dafür habe ich mich auch als gesundheitspolitischer Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag stark gemacht", so Stracke abschließend.