Gezielt gegen Fachkräftemangel vorgehen

Die Unionsfraktion hat ein Positionspapier zur Bekämpfung des Fachkräftemangels veröffentlicht. Dazu erklären der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Stracke, und der innenpolitische Sprecher Alexander Throm:

Stephan Stracke: "Rund 1,9 Millionen Stellen können aktuell nicht besetzt werden. Dieser Fachkräftemangel in Deutschland darf nicht zur Wachstumsbremse werden. Die Ampel will zur Bekämpfung des Fachkräftemangels vor allem mehr ausländische Kräfte nach Deutschland holen. Das ist der falsche Weg. Zuerst müssen wir alles daran setzen, unsere inländischen Fachkräftepotentiale zu heben. Ergänzend wollen wir Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen. Deshalb wollen wir Fachkräfte aus Deutschland fördern, weiterentwickeln und in Arbeit bringen. Dafür müssen wir bereits in der Schule durch bestmögliche Bildung und Berufsorientierung die Grundlage für die Gewinnung zukünftiger Fachkräfte liegen. Außerdem muss Vollzeittätigkeit attraktiver werden. Dafür braucht es ein modernes Arbeitszeitrecht, flexiblere Arbeitszeiten und verbesserte Kinderbetreuungsmöglichkeiten. So kann es besser gelingen, Beruf und Familie zu vereinen und insbesondere die Teilhabe von Frauen im Erwerbsleben weiter zu erhöhen. Außerdem müssen Arbeitslose noch schneller als bisher wieder in eine dauerhafte Tätigkeit vermittelt werden."

Alexander Throm: "Ein moderner Industriestaat wie Deutschland braucht die besten Köpfe, wenn wir international wettbewerbsfähig bleiben wollen. Einen Mangel an qualifiziertem Personal können wir uns nicht leisten. Das Positionspapier der CDU/CSU schlägt daher eine zielgenaue Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsrechts vor. Unser Land muss dringend attraktiver für internationale Fachkräfte werden, die mindestens einen Berufsabschluss haben. Die Verfahren für Visa und Arbeitserlaubnisse sind zu beschleunigen. Und wir müssen bei den Sprachanforderungen endlich anerkennen, dass Englisch in vielen Bereichen unserer Wirtschaft längst den Alltag beherrscht. Die Ampel-Regierung geht stattdessen einen anderen Weg: Mit ihren Eckpunkten zur Einwanderung setzt sie weiter wie bisher auf unqualifizierte Arbeitsmigration. Mit der sogenannten ‚Chancenkarte‘ soll auf eine fachliche Qualifikation sogar ganz verzichtet werden können. Damit steigt das Risiko der Zuwanderung in unsere Sozialsysteme. Die Arbeitslosenquote von Menschen ohne Berufsabschluss beträgt in Deutschland 20 Prozent und ist damit sechs Mal höher als bei Menschen mit Berufsabschluss. Die Regierung macht es doppelt falsch: Sie lockt unqualifizierte Migranten an, die viel zu oft in den sozialen Sicherungssystemen landen. Und dringend benötigte Fachkräfte können nicht einreisen, weil sie an überkomplexen deutschen Verwaltungsverfahren und unterbesetzten Visastellen scheitern."

Hinweis: Das Positionspapier der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag "Fachkräftemangel beenden, Deutschlands Wohlstand sichern" finden Sie in der Rubrik "Themen".