Fortschritte in der psychosomatischen Versorgung im Fokus

Obergünzburg/Ostallgäu - Der Memminger Landtagsabgeordnete und Bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, besuchte gemeinsam mit dem Allgäuer Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke, Landrätin Maria Rita Zinnecker und Landtagskandidat Andreas Kaufmann (alle CSU), die Günztalklinik in Obergünzburg. Bei einem Rundgang durch das Haus und einer anschließenden Diskussionsrunde sprachen die Teilnehmer über die aktuelle Situation der Klinik und deren geplanter Erweiterung.  

"Wir sind in Bayern in der glücklichen Lage, auf eine ausgezeichnete Krankenhausversorgung zugreifen zu können - und das flächendeckend von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin. Zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge brauchen wir die kleinen Häuser genauso wie die Maximalversorger", so der Minister zum Auftakt des Gesprächs. „Psychische Erkrankungen können jeden treffen, in jedem Alter und quer durch alle Bevölkerungsschichten. Der Bedarf an Behandlungsangeboten ist groß – und diesem Bedarf müssen wir uns stellen“, ergänzte Kaufmann. Mit Blick auf die Lage der Klinik inmitten der Allgäuer Hügellandschaft betonte Stracke, dass die Patientinnen und Patienten, die hierherkommen, ideale Bedingungen vorfinden, um zur Ruhe zu kommen und ihrem krankmachenden Hamsterrad zu entfliehen.    

Die Günztalklinik, die zu den Bezirkskliniken Schwaben gehört, hat sich einen herausragenden Ruf als Akutklinik für Psychosomatik und Psychotherapie erworben. Ein hochqualifiziertes Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften und Therapeuten widmet sich der Behandlung von Menschen, die unter Stressfolgeerkrankungen wie Burnout, Depressionen, Angststörungen und psychosomatischen Störungen leiden. Auch Patienten mit anhaltenden Lebenskrisen sowie mit Zwangsstörungen und leichteren Formen von Essstörungen finden in der Fachklinik im Ostallgäu einfühlsame Unterstützung. Das Haus setzt auf ein ganzheitliches Behandlungskonzept, das verschiedene Module wie Psychotherapie, Kunst-, Musik-, Körper-, Ergo- und Sporttherapie umfasst.  

Wie der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Stefan Brunhuber, sowie Alexander Fröhlich, Pflegedirektor der Günztalklinik, beim Rundgang berichteten, werden derzeit mit Hochdruck die Weichen für die Zukunft des Hauses gestellt. So beabsichtigen die Bezirkskliniken Schwaben, die bestehende Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Standort Obergünzburg zu erweitern. Hierfür sind Investitionen in Höhe von rund 8,8 Millionen Euro vorgesehen. Der Erweiterungsbau soll im früheren Funktionsbereich des ehemaligen Kreiskrankenhauses entstehen und 24 neue Einzelzimmer umfassen.  

Die Planungen und Genehmigungsverfahren laufen bereits. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist bis Ende 2025 geplant.  

Zusätzlich sind neue Therapieräume, eine Mehrzweckhalle sowie eine psychosomatische Institutsambulanz (PSIA) geplant. PSIA ist ein spezielles Angebot von psychosomatischen Fachkrankenhäusern und Abteilungen in Allgemeinkrankenhäusern. Diese Ambulanzen sind dafür zugelassen, an der regulären ärztlichen Versorgung teilzunehmen. Das Hauptziel der Einrichtung solcher Institutsambulanzen ist es, eine umfassende und ganzheitliche Versorgung für Patienten mit komplexen psychosomatischen Erkrankungen zu gewährleisten. Diese Patienten benötigen langfristig eine interdisziplinäre und vielseitige Behandlung, die über verschiedene medizinische Bereiche hinweggeht.  

Die Gäste aus der Politik würdigten die Klinik für ihre Vorreiterrolle in der psychosomatischen Versorgung und hoben insbesondere die Nachricht von der Einrichtung der psychosomatischen Institutsambulanz anerkennend hervor. "Gerade mit Blick auf die seit vielen Jahren steigenden Patientenzahlen mit psychischen Erkrankungen ist es wichtig, dass wir die psychosomatische Versorgung der Patientinnen und Patienten weiter ausbauen. Mit der Erweiterung der Günztalklinik und der Einrichtung einer psychosomatischen Institutsambulanz verbessert sich nicht nur die Versorgungssituation für die Menschen im Ostallgäu, sondern weit darüber hinaus", waren sich die Politiker zum Abschluss der Gesprächsrunde einig.  

Stellvertretend für das gesamte Therapeutenteam an der Günztalklinik überreichte Klaus Holetschek dem Pflegedirektor die Barbara-Stamm-Medaille des Bayerischen Gesundheitsministeriums.