Warten auf die Kur als Pflichtleistung

Bad Wörishofen - Zum 200. Geburtstag steht Sebastian Kneipp im Mittelpunkt. Auch die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung können nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek mit Hilfe der Kneipp-Therapie gelindert werden. Kein Wunder also, dass die Kneipp-Bewegung weiter anstrebt, die Kneipp–Therapie zum Welterbe zu machen. Doch hier geht es langsamer voran, als erhofft. Auch ein anderes Vorhaben hat sich verzögert: Die Kur wurde nicht, wie angekündigt, vor dem Kneipp-Geburtstag Pflichtleistung der Kassen.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) war Kneipp-Bund-Präsident und viele Jahre Bürgermeister von Bad Wörishofen. Zum 200. Kneipp-Geburtstag nannte er erneut die Naturheilkunde, mit welcher Long Covid abgemildert werden könnte. Neben den modernen medizinischen Möglichkeiten dürften bei der Behandlung „traditionelle Heilverfahren wie die Kneipp-Therapie nicht ungenutzt“ gelassen werden. Die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung werden als „Long Covid“ bezeichnet und können von Lungen- und Herzbeschwerden bis zu Erschöpfung und Depressionen oder Angstzuständen reichen. Nach Ministeriumsangaben leiden etwa zehn Prozent aller Corona-Infizierten unter Long Covid. (...)

Langsamer als erhofft geht es auch im Bemühen, die Kur wieder zur Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen zu machen. Man werde dies noch vor dem Kneipp-Geburtstag im Bundestag beschließen, hatte der Allgäuer Abgeordnete Stephan Stracke (CSU) kürzlich angekündigt. Daraus wurde nichts. Es habe zahlreiche Einsprüche gegen das umfangreiche Gesetzespaket gegeben, berichtet Caroline Geiser vom Kneipp-Bund. Geplant sei die Beratung nun für Freitag, 21. Mai. „Wir sehen das als einen großen Erfolg unserer Bemühungen“, sagt Kneipp-Bund-Präsident Joachim K. Rudolph.