Vom Rednerpult ins Unterholz

Marktoberdorf - Ganz am Ende seines Besuchs sondert sich Hubert Aiwanger etwas von der Gruppe ab. Er geht ein paar Meter. Dann zückt er sein Handy und schießt ein paar Fotos. Vor ihm erstreckt sich der Marktoberdorfer Hochwieswald. Aiwanger fotografiert erst in die eine und dann in die andere Richtung. Ein paar Minuten später verabschiedet er sich per Handschlag und bricht auf. „Einfach toll, dass er mit uns rausgefahren ist“, sagt Dr. Stephan Bea. Dass er an diesem Nachmittag noch mit dem bayerischen Wirtschaftsminister durch den Stadtwald stapfen würde, hätte der Vorsitzende der Jägervereinigung Marktoberdorf vor ein paar Stunden nicht gedacht. Angekündigt hatte sich Aiwanger nämlich ausschließlich für einen Vortrag auf der Hege- und Naturschutzschau. Doch wieder mal bewies der Staatsminister, dass er immer für eine Überraschung gut ist.

Die Hege- und Naturschutzschau der Jägervereinigung Marktoberdorf bietet seit jeher die Möglichkeit zum Austausch. Auch in diesem Jahr zeige die Gästeliste, „dass wir Jäger keine Einzelkämpfer sind“, sagte Bea. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Ämtern und Behörden, dem Forst- und Jagdbereich sowie viele weitere waren ins Modeon gekommen. Mit größter Spannung wurde aber der Hauptredner erwartet: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Landrätin Maria Rita Zinnecker attestierte Bea gar eine politische Voraussicht: „Du hast letztes Jahr bei Hubert angefragt, ob er kommt. Damals, weil er eine Leidenschaft für die Jagd hatte. Kurz darauf wurde er der zuständige Minister.“