Strukturwandel in der Fleischbranche
Buchloe/Ostallgäu Über den Strukturwandel in der Fleischindustrie sprach der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) mit Bernd Stange, Armin Trinkwalder und Roger Legath von der Geschäftsführung der Vion GmbH in Buchloe. Vor dem Hintergrund der jüngsten Berichte über die Arbeitsbedingungen auf Schlachthöfen und dem geplanten Arbeitsschutzkontrollgesetz für die Fleischwirtschaft hatte Stracke um dieses Gespräch gebeten. „Die derzeitige Corona-Lage hat den Blick geschärft auf die oftmals prekären Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten in den Schlachthöfen“, erklärte der Bundestagsabgeordnete. Und führte weiter aus: „Das Beispiel Tönnies hat gezeigt, wie rasch sich das Virus ausbreiten kann. Aber es hat auch in geradezu toxischer Weise eine ganze Branche in Verruf gebracht.“
Doch seit Jahren stehen große Schlachthöfe insbesondere aufgrund ihres Einsatzes von zumeist osteuropäischen Werkvertragsbeschäftigten in der Kritik. Das geschieht meist über Subunternehmerketten, deren Beschäftigte deutlich länger arbeiten und schlechter bezahlt werden. Wie Stange ausführte, werde das im neuen Arbeitsschutzkontrollgesetz beinhaltete Verbot von Werkverträgen für die Fleischindustrie von Vion ausdrücklich begrüßt. Schon seit Jahren reduziere das Unternehmen die Anzahl der Mitarbeiter mit Werkverträgen an den deutschen Standorten. Stracke, der auch arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CSU im Bundestag ist, begrüßte ausdrücklich, dass Vion das gesetzliche Verbot nicht abwarte, sondern bereits ab dem 1. Januar 2021 keine Mitarbeiter mehr über Werkverträge beschäftigen will.