Stracke gibt CSU-Vorsitz ab

Kaufbeuren - Seit 18 Jahren steht Stephan Stracke an der Spitze der CSU Kaufbeuren. Nun will er den Vorsitz abgeben und bei der anstehenden Jahresversammlung am 17. April nicht mehr dafür kandidieren. Den „Staffelstab weiterzugeben“, sei schon länger geplant gewesen, sagt der 48-jährige Bundestagsabgeordnete und Kaufbeurer Stadtrat.

Das habe überhaupt nichts mit einem anonymen Brief zu tun, dessen Verfasser, wie berichtet, vor wenigen Wochen den Rücktritt Strackes gefordert hatte. Das Schreiben war „in tiefer Sorge um die Zukunft unserer Kaufbeurer CSU“ an Parteimitglieder und Unternehmen verschickt worden. Der Verfasser hatte sich sowohl über das Agieren der CSU im Stadtrat, wo es eine Koalition mit den Grünen gibt, als auch über die Kandidaten-Nominierung für die Landtagswahl geärgert. Statt zweier Kaufbeurer Kandidaten machte Markt Walds Bürgermeister Peter Wachler das Rennen und könnte nun Nachfolger von Franz Pschierer werden, der wiederum aus Ärger über die CSU schon im Herbst zur FDP gewechselt war. Keine leichte Zeit also für den oder die Nachfolger/-in Strackes. Wer künftig an der Spitze des Ortsverbands mit 150 Mitgliedern steht, entscheiden diese am 17. April. Stellvertretende Vorsitzende sind die Stadträtinnen Julia von Stillfried und Gertrud Gellings sowie Ulf Jäkel. Ob jemand aus der zweiten Reihe antritt, ist offen. OB Stefan Bosse wird jedenfalls nicht kandidieren, sagte er zur AZ. (rm)