Mobilfunknetz: Funklöcher sollen gestopft werden

„Kein Netz“. Diese Anzeige haben schon viele Allgäuer auf ihrem Smartphone lesen müssen. Denn auch im Jahr 2018 gibt es noch zahlreiche weiße Flecken im Allgäuer Mobilfunknetz. „Insbesondere in dünn besiedelten Gebieten und entlang von Straßen oder Bahnstrecken gibt es zu viele Funklöcher. Unterwegs telefonieren oder im Internet surfen, wird da zum Glücksspiel. Oft reißt die Verbindung ab“, kann auch der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) aus persönlicher Erfahrung berichten.

„Grund dafür ist“, so der CSU-Politiker, „dass zwar die Netzabdeckung im Allgäu insgesamt gesehen gut ist, aber eben nicht 100 Prozent beträgt. Gerade in den Städten ist eine flächendeckende Versorgung gegeben, in den ländlichen Regionen gibt es allerdings viele Gebiete mit schlechter oder gar keiner Funkabdeckung. Dieses Problem müssen wir angehen.“

Bayern ist hier bereits im Gespräch mit den drei Mobilfunkbetreibern in Deutschland. Mit Erfolg: Die Deutsche Telekom hat kürzlich erklärt, bis zum Jahr 2020 1.100 Antennen und Sendeanlagen alleine in Bayern zusätzlich zu errichten. Zudem wird die Staatsregierung auch die sogenannten BOS-Masten des digitalen Funks von Polizei und Sicherheitsbehörden für das Mobilfunknetz zur Verfügung stellen. „Das wird die Versorgung deutlich verbessern, dennoch werden Funklöcher übrig bleiben“, ist sich Stracke sicher.

„Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass der Freistaat Bayern den weißen Flecken nun auch mit einem neuen 80 Millionen Euro schweren Förderprogramm den Kampf angesagt hat“, so der Bundestagsabgeordnete weiter. Erste Eckpunkte von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sehen vor, dass der Freistaat die Kommunen finanziell dabei unterstützen wird, Mobilfunkmasten in Gebieten ohne Sprachmobilversorgung zu bauen. Dazu wird der Freistaat 80 Prozent der Baukosten übernehmen. Die Netzbetreiber sollen die Masten dann von den Städten und Gemeinden mieten können, um die Funklöcher mit modernster LTE-Technik zu schließen. Die Mieteinnahmen stehen den Kommunen zu, sodass diesen keine finanzielle Belastung entsteht.

„Im Zeitalter der Digitalisierung ist eine leistungsfähige und flächendeckende Mobilfunkversorgung ein essentieller Standortfaktor für die Unternehmen und die Menschen in unserer Region. Das in Europa einmalige Förderprogramm Bayerns kommt daher zur richtigen Zeit. Ich bin allerdings skeptisch, ob das Programm vor Ort durchschlagenden Erfolg haben wird. Die Suche nach geeigneten Standorten lässt sich nicht immer konfliktfrei mit den Erwartungen der Bürgerschaft vor Ort vereinbaren. Es ist aber richtig, diesen Weg zu versuchen“, betonte Stracke und sagte abschließend: „Eine schnelle Verbesserung der Mobilfunkversorgung werden wir vor allem durch die Nutzung der BOS-Mastern erreichen“.