Mit Innovationsgeist und Know-How gegen den Fachkräftemangel
Halblech. Zum Gespräch traf sich vor kurzem der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) mit Mathias Bihler, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Otto Bihler Maschinenfabrik im Bihler Hauptwerk in Halblech. Der Austausch kreiste um die Themen Digitalisierung und Automatisierung, um Fachkräftegewinnung und zukunftsweisende Ausbildungskonzepte.
Seit mehr als 60 Jahren steht das Familienunternehmen für Spitzentechnologie „made im Allgäu“ und ist weltweit führender Systemlieferant in der Stanzbiege-, Schweiß- und Montagetechnik. Zahlreiche Komponenten, die uns im täglichen Leben begegnen, vom Metallteil im Airbag oder im Gurtsystem des Autos bis hin zum Bügelflaschenverschluss, entstehen auf Maschinen der Otto Bihler Maschinenfabrik. Grund genug für den arbeitsmarktpolitischen Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag, sich mit dem Chef des Unternehmens über die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt auszutauschen.
„Selbstverständlich verändert die Digitalisierung im Maschinenbau die Arbeitswelt“, betonte Bihler im Gespräch. Mit Stracke ist er sich darüber einig, dass die Digitalisierung dem verarbeitenden Gewerbe aber auch großartige Chancen eröffnet. Sie sorgt für Vernetzung und Transparenz bei den Prozessen. Damit einher geht eine erhebliche Effizienzsteigerung. Stracke unterstrich: „Bei Bihler zeigt es sich im besten Sinne, wie die Digitalisierung genutzt werden kann, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und damit auch die Arbeitsplätze in der Region zu sichern.“
Mit der hauseigenen „Planning App“ weiß Bihler die Vorteile der Digitalisierung für sich und seine Kunden zu nutzen. In diese interaktive Wissensdatenbank sollen alle rund 15.000 Systemlösungen, die Bihler in sechs Jahrzehnten entwickelt hat, eingespielt werden. Sie stehen dem internationalen Kundenstamm zur Verfügung – eine Tatsache, die Planungsphasen verkürzt und die Kunden im internationalen Wettbewerb schlagkräftiger werden lässt.
Wo andere über Fachkräftemangel klagen, packt Bihler an. „Der beste Werbeträger ist das eigene Unternehmen. Die Empfehlung kommt häufig vom Vater oder Onkel, der schon bei uns arbeitet“, sagt Mathias Bihler. „Vorbildgebend sind die Netzwerke, die sich Bihler in der Region und im Ausland geschaffen hat“, betont Stracke und nennt in diesem Zusammenhang den engen Kontakt zu den Schulen vor Ort, der Hochschule in Kempten und der Technischen Universität München. Dass in der TU gar zu Studienzwecken eine Bihler Maschine steht, ist beileibe kein Zufall. Über das Bihler Werk in den USA entstand ein reger Austausch mit der Universität in Montana.
Für die Zukunft hat das Unternehmen große Pläne. So wird in Füssen ein neues Ausbildungszentrum auch für weiterführende Ausbildungen und Duale Studien entstehen. Orientieren möchte sich Bihler auch am Ausbildungsmodell von BMW, in dessen Rahmen auf die dreijährige Ausbildung ein bezahltes Zusatzmodul von bis zu 18 Monaten aufgesattelt wird. Bihler plant ebenfalls Module, die über zwölf Monate hinausgehen können und zeigt sich überzeugt: „Zukunft gibt es nur, wenn wir in junge Menschen investieren und es uns gelingt, Anreize zur Weiterqualifizierung zu setzen!“
Stracke ergänzt dazu: „Wir nehmen von Seiten des Bundes viel Geld in die Hand und setzen mit dem Qualifizierungschancengesetz auf Qualifizierung und Weiterbildung, um für die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt gewappnet zu sein.“