„Kontakte drastisch reduzieren“

Kaufbeuren/Ostallgäu Kontaktpersonen von Corona-Infizierten zu ermitteln ist momentan deutlich aufwendiger als noch im Frühjahr. Dies äußerte die Leiterin des Gesundheitsamtes Ostallgäu Dr. Michaela Hoffmann im Gespräch mit dem Ostallgäuer Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke (CSU). Dieser hatte angesichts der rasant wachsenden Covid19-Infektionszahlen das Gespräch mit Hoffmann und deren Stellvertreter, Dr. Florian Jung, gesucht, um sich über die Situation im Ostallgäu und in Kaufbeuren zu informieren. Als gesundheitspolitischer Sprecher der CSU im Bundestag interessierte es Stracke auch, welch große Herausforderungen das Gesundheitsamt derzeit zu bewältigen hat und inwieweit die Nachverfolgung der Kontakte im Ostallgäu aktuell noch möglich ist. (...)

Was hier geleistet wird, so Stracke, sei sehr beeindruckend: „Sie sind an vorderster Front gefordert und stellen sich mit herausragendem Engagement den schwierigen Aufgaben. In dieser Intensität ist dies auf Dauer nicht durchzuhalten.“ In ganz Deutschland habe sich gezeigt, dass die Gesundheitsämter für einen solchen Pandemiefall personell und technisch nicht ausreichend gerüstet waren. Der Bund habe nun den Handlungsbedarf erkannt und greife den Ländern mit dem „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ mit insgesamt vier Milliarden Euro unter die Arme, erläuterte Stracke. Personalaufstockung sei ein mittelfristiger Prozess. Daher sei es gut, dass beispielsweise die Bundeswehr kurzfristig einspringe.

„Jetzt gilt es, die Welle an Neuinfektionen zu brechen. Andernfalls ist eine vollständige und möglichst frühe Nachverfolgung der Fälle nicht mehr gewährleistet“, fasst Stracke zusammen.