"Je länger, desto kritischer"

Kaufbeuren/Ostallgäu – Im Rahmen einer digitalen Gesprächsrunde hatte MdB Stephan Stracke (CSU) vergangene Woche zum Thema „Coronahilfen“ eingeladen. Mit MdB Sebastian Brehm, finanz- und haushaltspolitischer Sprecher der CSU im Bundestag, stand den zugeschalteten Gästen der selbstständige Steuerberater als ausgewiesener Fachmann Rede und Antwort. Stracke sprach von einem „holprigen Start“ bei der Einführung der Hilfen und beschrieb die Probleme bei der Umsetzung für die Betroffenen durch bürokratische Hürden. Laut Brehm würden gerade in dieser Phase auch falsche Schwerpunkte gesetzt: „Wir bekommen große Probleme, wenn wir nicht richtig abbiegen. Je länger das dauert, desto kritischer wird es!“

Knapp 40 Gäste aus Finanzwesen und Wirtschaft sowie aus Gastronomie, Hotellerie und Tourismus hatten sich zu dem von Stracke bereitgestellten digitalen Gesprächsformat zugeschaltet, der selbst als Moderator fungierte. Im Gespräch konnte über die Finanzhilfen von Bund und Ländern diskutiert werden. In seiner Begrüßung sagte der Gastgeber, dass es keine Blaupause für die Pandemie gegeben habe. Kaum eine Branche oder ein Unternehmen sei von den Folgen der Corona-Pandemie verschont geblieben. Bisher wäre mit über 86 Milliarden Euro im Rahmen vielfältiger Hilfen in Form von Soforthilfen, Krediten und Zuschüssen versucht worden, Unternehmen und Soloselbstständige zu unterstützen. „Aber“, so Stracke, „der Start mit den staatlichen Hilfen war holpriger, als wir uns gedacht haben.“ Die Hilfen seien erst sehr zeitverzögert zur Auszahlung gekommen und das Antragsverfahren habe einen zum Teil hohen bürokratischen Aufwand bedeutet.