„Hirnlose Aktionen“ ärgern Älpler

Nesselwang - Am Ende stand Thomas Theil am Scheidplatz und war einfach nur erleichtert. Dass die 125 Stück Vieh unfallfrei den Weg vom Berg durch die Menge hindurch zu ihren Besitzern gefunden hatten. Und dass der Alpsommer in Nesselwang einen guten Abschluss gefunden hatte. Die Worte, die der Vorsitzende des Alp- und Weiderechtlerverbands dann aber in den Mund nahm, um ein Resümee zu ziehen über den Sommer, waren deshalb nicht minder deutlich.

Theil klagt über respektlosen Tourismus und respektlose Radfahrer, die den Älplern in Nesselwang heuer das Leben schwer gemacht hätten. Er spricht von „hirnlosen Aktionen“ – darunter Picknicks in der Viehweide, Mountainbiker, die durch die Flächen rasen würden und Urlaubern, die die Alpwirtschaft im Allgäu mit einem Streichelzoo verwechseln. Sorgen bereite außerdem eine zunehmende Ablagerung von Müll und Hundekotbeuteln auf den Weideflächen. „Ich wünsche mir einfach eine größere Rücksichtnahme beiderseits“, sagt Theil. Der Berg gehöre allen. Den Älplern genauso wie den Erholungssuchenden.