Gelassenheit und Zuversicht

Nesselwang - Nesselwangs Bürgermeister Pirmin Joas erinnerte die über einhundert Besucher daran, dass der traditionelle Neujahrsempfang zuletzt wegen der Pandemie ausfallen musste. Nun kamen Vertreter aus Vereinen, Wirtschaft sowie Politik – und viele andere – zusammen.

Joas formulierte dabei drei Wünsche an das neue Jahr. „Bleiben wir gelassen“, meinte Joas. Trotz vielfältiger Aktivitäten könne man den Alltag mit einer Portion Lockerheit besser bewältigen. „Bleiben wir zuversichtlich“, regte er an. Wir würden trotz aller Probleme in einer sehr guten Lage leben. Und drittens: „Bleiben wir eine starke Gemeinschaft und Gesellschaft.“ Mit ehrenamtlichem Engagement könne man den Ort weiterbringen, auch deshalb werde die Goldene Nessel (wir berichteten) verliehen – diese ging an zwei Personen aus dem Bereich Sport: Thomas Fricke und Kurt Zocher.

Gastredner Stephan Stracke, Bundestagsabgeordneter, äußerte seine Gedanken zur aktuellen politischen Lage beim Empfang, der von Markt und Katholischer Pfarrei Nesselwang sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Pfronten/Nesselwang veranstaltet wurde. Stracke betonte, dass es wichtig sei, sich wieder zu treffen und sich auszutauschen. Beim Blick zurück habe man sich schon auf der Siegerstraße befindlich gewähnt, Flüchtlingskrise & Co. seien einigermaßen überwunden gewesen. Nun gab und gibt es mit Coronapandemie sowie Ukrainekrise neue Herausforderungen. Dabei habe sich gezeigt: „Europa ist tatsächlich nicht von gestern.“ Es helfe nach dem Motto der europäischen Nächstenhilfe. Aber: Man müsse für dieses Europa auch kämpfen, ein Krisenmanagement sei notwendig und „wir brauchen einen langen Atem!“ Mit Blick auf die ökonomische Abhängigkeit von China meinte er, „Arbeitsteiligkeit so wie bisher, wird künftig nicht mehr möglich sein“. Europa müsse seine Hausaufgaben schon selbst machen.