Es einfach gut sein lassen

Kaufbeuren bleibt Bundeswehrstandort. Doch statt sich darüber zu freuen, wird sich auf öffentlichen Kanälen und im Rathaus gezofft und gegenseitig beleidigt.

In der Retrospektive mag sich Bernhard Pohl (FW) nach der Veranstaltung mit dem Generalinspekteur vermutlich in den Allerwertesten gebissen haben, nicht zum Termin gegangen zu sein, wenngleich er von ihm Kenntnis hatte. Beinahe trotzig scheint daher seine Reaktion – weil er persönlich nicht explizit förmlich eingeladen wurde. Für Pohl stehe daher fest, die CSU wollte ihn nicht dabeihaben, wollte den Erfolg für sich alleine proklamieren. (...)

Warum nun das Nachtreten, statt den Erfolg zu feiern? Pohl hätte hier die Chance gehabt, Größe zu zeigen. Es ist doch unbestritten, dass auch er sich massiv für den Erhalt des Fliegerhorstes eingesetzt und Alternativen für eine zivil-militärische Kooperation angeschoben hatte, ihm der Fliegerhorst einfach eine Herzensangelegenheit war und ist. Dieses wurde auch über uns Medien immer wieder kommuniziert. Er hätte sich zufrieden zurücklehnen können, denn das Werk, an dem er zweifelsohne mitgewirkt hatte, war vollbracht. Die Bundeswehr bleibt in Kaufbeuren, wenn auch mit anderem Gesicht.

Klar ist aber, am Ende fielen die Würfel in Berlin, auch wenn vielleicht die Bayerische Staatsregierung ein Pfund beisteuern konnte. Und insofern ist es auch legitim, wenn der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) seine parteiinternen Mitstreiter um sich schart und den Erfolg verkünden lässt. Pohl hätte es sicher auch verdient, im selben Licht der Heilsbringer zu erstrahlen. Aber er hatte die Chance vertan und blieb der Veranstaltung fern.