Der Minister im Dorfladen

Pfronten - Ein Bundesminister bei der Eröffnungsfeier eines kleinen Ladens – zu diesem außergewöhnlichen Ereignis ist es am Donnerstag in Pfronten gekommen. Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hielt bei seinem Besuch in der Fair Trade Gemeinde Pfronten nicht nur einen Vortrag mit Diskussion in der Kantine der Firma Deckel Maho, sondern feierte auch mit dem Betreiberverein die Vergrößerung und Umgestaltung des Weltladens. Der Minister fand dabei deutliche Worte: Er sprach von Sklaven, die in Asien und Afrika zu menschenunwürdigen Bedingungen für die reichen Europäer arbeiteten. Nicht nur fairer Handel soll die Bedingungen in Ländern verbessern, die Kakao, Kaffee, Rohstoffe und Textilien nach Deutschland liefern. Müller ließ sich im Weltladen auch nicht zwei Mal bitten, ein Plakat für eine Petition für ein Lieferkettengesetz zu unterzeichnen, schließlich gehört er zu dessen Initiatoren. Produzenten sei es sehr wohl möglich, die Einhaltung sozialer und menschenrechtlicher Standards und die Vermeidung von Kinderarbeit in der gesamten Lieferkette zu überwachen, betonte Müller. Das treffe auch für eine Firma wie Deckel Maho zu, erklärte er deren zu seinem Besuch erschienenen Vorstandsmitgliedern. Das gelte beispielsweise beim Bezug von Rohstoffen wie seltenen Erden: „Sie können Ihre Produktion nicht auf Sklavenarbeit aufbauen!“ (...)