Ausbildung bleibt ein heißes Eisen

Kaufbeuren - Arbeitsbedingungen, Fachkräftemangel, generalistische Ausbildung und Nöte pflegender Angehöriger standen im Mittelpunkt eines „Pflegegipfels“ mit Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, zu dem CSU-Direktkandidat Stephan Stracke geladen hatte.

33 Fachkräfte und interessierte Besucher nahmen an der Veranstaltung am Donnerstagnachmittag im Kaufbeurer Stadtsaal teil. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind laut den Wortmeldungen von Belastung und Bürokratie geprägt. „Wenn man den Zeitdruck wegnimmt, kann Pflege richtig schön sein“, meinte ein Senior. Wenig freundliche Worte fanden die Besucher für die generalistische Ausbildung, die Kenntnisse interdisziplinär vermitteln und Pflegeberufe aufwerten soll. Eine Führungskraft, die vor vielen Jahren mit „großem Spaß“ in den Beruf eingestiegen sei, bezeichnete diese Form der Ausbildung angesichts der Dokumentationspflichten als „bürokratisches Monster“. Vor allem die sogenannten Praxisanleiter seien oft überfordert und könnten ihren Pflichten erst in der Freizeit gerecht werden, hieß es auch von anderer Seite. „Das System vernichtet gute Ausbildung.“ Holetschek, der sich überrascht vom Ausmaß der Kritik zeigte, verteidigte die generalistische Ausbildung, die sich allerdings erst am Anfang befinde. Nun gelte es, Erfahrungen zu sammeln und nachzusteuern.