Stracke: "Wir kämpfen weiter für den Standort Kaufbeuren!"

Kaufbeuren. Fast einen ganzen Tag lang hatte sich am 10. April der verteidigungspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Florian Hahn MdB Zeit genommen für Gespräche mit Verantwortlichen auf dem Fliegerhorst Kaufbeuren. Hahn war nicht das erste Mal am Standort. Gerne war er auch jetzt der Einladung seines Allgäuer Bundestagskollegen Stephan Stracke (CSU) nach Kaufbeuren gefolgt.

Stracke betonte, dass seit dem Standortschließungsbeschluss auf dem Fliegerhorst vieles in Bewegung geraten sei. So konnte die Fluglotsenausbildung gesichert werden und auch beim Thema Drohnen gibt es seitens der Bayerischen Staatsregierung und der Wirtschaft ernsthafte Interessensbekundungen für den Standort Kaufbeuren. Zudem laufe derzeit das Interessensbekundungsverfahrender Bundeswehr zur Übernahme der Technischen Ausbildung am Eurofighter durch zivile Partner. Deshalb sei nun der Zeitpunkt gut, seinen Bundestagskollegen und verteidigungspolitischen Sprecher Hahn erneut zum Fliegerhorst einzuladen, um sich in Fachgesprächen mit dem Kommandeur Oberst Dr. Volker Poetzsch sowie den Ausbildungsleitern über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.



Poetzsch sprach mit den Abgeordneten zum aktuellen Stand des Interessenbekundungsverfahrens. Die Bundeswehr hatte die zivile Wirtschaft dazu aufgerufen, bis Ende Februar entsprechende Kooperationsvorschläge abzugeben. Drei Firmen haben sich daran beteiligt. Deren Kooperationsbekundungen werden derzeit von der Bundeswehr ausgewertet. „Sollte die derzeitige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung den Weg frei machen zu einer Ausschreibung, dann müssen die Unternehmen die Möglichkeit bekommen, Angebote auch für den Standort Kaufbeuren abgeben zu können und nicht nur für das Lagerlechfeld", erklärte Stracke. "Ich bin mir sicher, dass Kaufbeuren das Potential dazu hat, gegenüber dem Lagerlechfeld überzeugender zu sein. Für Stracke ist dabei der Punkt der Attraktivität ein zentraler. Denn dieser Aspekt werde nach Überzeugung des Abgeordneten für die Nachwuchsgewinnung für die Bundeswehr immer wichtiger. "Hier hat Kaufbeuren im Vergleich zum Lechfeld doch die klar besseren Karten", meinte Stracke.



Hahn zeigte sich begeistert vom großen Innovationsgeist in der Ausbildung am Standort Kaufbeuren. So bedient sich die Schule modernster Lehrmittel und digitaler Ausbildungstechnologien. Die beiden Bundestagsabgeordneten konnten sich davon überzeugen, dass auch der virtuelle Raum für Ausbildungszwecke genutzt werden solle. Mit einer VR-Brille konnten sich die Abgeordneten im Cockpit eines Eurofighters bewegen. Hahn war hiervon sichtlich angetan: "Das habe ich bislang in der Bundeswehr noch nirgendwo außer in Kaufbeuren erlebt".

Hahn betonte, dass sich die außenpolitischen Bedrohungslagen in den letzten Jahren dramatisch verändert haben. Es müsse daher wieder mehr Geld in die Sicherheit und die Verteidigung investiert werden. Dies könne letztlich auch Kaufbeuren zugutekommen. Er machte aber auch deutlich, dass für die notwendige Weichenstellung nicht zuletzt der Ausgang der Bundestagswahlen in diesem Herbst ausschlaggebend sein werde. Denn Rot-Rot-Grün werde nach Auffassung von Hahn wohl kaum in die Sicherheit investieren.