Standortbesuch in Füssen - Stephan Stracke im Austausch mit Soldatinnen und Soldaten in der Allgäu-Kaserne

Füssen – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) besuchte die Allgäu-Kaserne und tauschte sich mit dem Standortältesten und Kommandeur des Gebirgsaufklärungsbataillon 230 Oberstleutnant Michael Bertram sowie dem Kommandeur des Gebirgsversorgungsbataillon 8 Oberstleutnant Sascha Müller zu aktuellen Themen aus. Begleitet wurde Stracke von Füssens Erstem Bürgermeister Maximilian Eichstetter.

„Die Bundeswehr ist sehr gefordert. Neben dem Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung und den internationalen Verpflichtungen stand in den vergangenen Monaten seit Beginn der Pandemie die bislang personell umfangreichste Amtshilfe auf dem Plan. Ich bin sehr froh, dass dem gestiegenen Aufgabenspektrum der Bundeswehr Rechnung getragen wird und die Entwicklung der sinkenden Verteidigungsaufgaben in den letzten Jahren umgekehrt wurde. Die Verbesserungen der personellen und materiellen Ausstattung sind nur im Einklang mit steigenden Investitionen zu realisieren. Folgerichtig stehen der Bundeswehr 2021 knapp 1,3 Milliarden Euro mehr zur Verfügung als im Vorjahr“, fasste es der Abgeordnete zusammen. Ihm sei es ein besonderes Anliegen, sich beim Standortbesuch darüber auszutauschen, inwiefern das Geld bei der Truppe ankommt und welche Investitionen in der Allgäu-Kaserne geplant sind.

Oberstleutnant Michael Bertram führte aus, dass in den kommenden Jahren am Standort Füssen Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe geplant seien. So sollen beispielsweise neue und zeitgemäße Unterkünfte errichtet werden. In der Planung seien ferner eine neue Panzerwaschanlage als Pilotprojekt sowie Schleppdachhallen.

Beim Standortrundgang nutzten die Gäste die Gelegenheit, die neue multifunktionale Sporthalle zu besichtigen, die in Kürze fertiggestellt sein wird. Acht Millionen Euro hat der Bund in den Bau dieser innovativen Sporthalle investiert. Sie soll am 2. September feierlich eröffnet werden. Diese Multifunktionshalle ist bisher einmalig innerhalb der deutschen Streitkräfte und bietet einen großzügig dimensionierten Kraftraum sowie eine eigene Kletterhalle von riesigem Ausmaß. Das Highlight der Kletterhalle ist eine spezielle Wand, an der das Eisklettern in voller Einsatzmontur mit Eispickel und Steigeisen indoor ausgebildet und geübt werden kann – ein Alleinstellungsmerkmal in der Bundeswehr. „Füssen ist Vorreiter. Die Multifunktionshalle ist das erste Infrastrukturprojekt, das nach der neuen Musterplanung für die spezialisierte Ausbildung des Heeres im Bereich Klettern und Abseilen realisiert wurde“, zeigten sich Stracke und Eichstetter begeistert von den Möglichkeiten, die die Soldatinnen und Soldaten hier für ihr Training bekommen.

Nach der Fahrt zum Standortübungsplatz und der Schießanlage mit Blick auf das eindrucksvolle Alpenpanorama sowie der Waffenschau der Gebirgsaufklärer auf dem Appellplatz der Kaserne durften die beiden Politiker auch einen Blick in eine Umschlaghalle der Gebirgsversorger werfen. Müller sowie sein Stellvertreter stellten die Fähigkeiten des Verbandes vor. „Es ist wie in einem mittelständischen Unternehmen – wir haben eine Werkstatt, in der sämtliche Fahrzeuge und Geräte instandgesetzt werden können. Wir sind Logistiker, d.h. Transporteure, Instandsetzer und Lagerspezialisten. All das können unsere Soldatinnen und Soldaten im Rahmen einer Berufsausbildung erlernen. Je nach Laufbahn ist sogar der Erwerb eines Meisterabschlusses oder akademischen Grades in einem der angebotenen Studiengänge möglich.“

„Wer Bundeswehr hört, verbindet dies in erster Linie mit dem Beruf des Soldaten und der Soldatin. Tatsächlich ist die Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Schulabgänger können hier in mehr als 70 Ausbildungsberufen ihren beruflichen Weg finden“, lobte Stracke ausdrücklich die vielfältigen Karrierechancen bei der Bundeswehr.

Zum Abschluss des Standortbesuchs tauschte sich der Abgeordnete mit einigen der erst kürzlich von der Stabilisierungsmission in Mali zurückgekehrten Einsatzsoldatinnen und -soldaten aus. Sonne, Staub, Arbeit und die Trennung von zu Hause haben den Einsatz geprägt, schilderten die Einsatzrückkehrer beider Verbände. Die Pandemie mit den damit verbundenen Hygienemaßnahmen wie der zweiwöchigen Quarantäne zu Beginn und Ende des Einsatzes habe sich als zusätzliche Herausforderung erwiesen. Dazu komme das Bewusstsein der ständigen latenten Gefahr in den Einsatzgebieten beispielsweise durch die im Gelände verborgenen Sprengfallen. Dennoch gehöre der Auslandseinsatz für viele der Soldatinnen und Soldaten zum Arbeitsalltag. Nicht wenige von ihnen haben bereits drei bis vier solcher Einsätze hinter sich, wie sie berichteten. Stracke dankte den Soldatinnen und Soldaten für die geschilderten Eindrücke und insbesondere für ihre wichtige Arbeit im Ausland. „Mit herausragendem Fachwissen und unerschütterlicher Hilfsbereitschaft leisten unsere Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst in Krisengebieten, klären auf, sorgen für Sicherheit der Bevölkerung und versorgen die Truppe mit Material“, lobte der Abgeordnete das Engagement und den Mut der Einsatzrückkehrer. Gerade die jüngsten Anschläge mit zwölf verwundeten Bundeswehrsoldaten hätten gezeigt, dass Mali brandgefährlich ist.

Bild 1: Oberstleutnant Michael Bertram empfängt Stephan Stracke und den Füssener Bürgermeister Maximilian Eichstetter.
Bild 2: Hoch hinaus – Stephan Stracke an der Kletterwand in der neuen Sporthalle.
Bild 3: Stephan Stracke im Gespräch mit Einsatzrückkehrern aus Mali.