Planungen für das neue Sanitätsregiment werden konkret

Kaufbeuren/Berlin. Zu einem Gespräch über die konkreten Planungen des neuen Sanitätsregiments am Bundeswehrstandort Kaufbeuren traf sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) in Berlin mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner.

Am 12. Juli 2019 hatte der oberste militärische Vertreter der Bundeswehr Generalinspekteur Eberhard Zorn den dauerhaften Standorterhalt verkündet. Zorn hatte dabei erklärt, dass in Kaufbeuren ein neues Sanitätsregiment mit rund 1.100 Soldatinnen und Soldaten und eine Feldjägerkompanie mit rund 100 Aktiven stationiert werden. „Auf Basis dieser Entscheidung erfolgt nun die konkrete Umsetzung“, berichtet Stracke aus dem Gespräch mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes. Einer der Schwerpunkte des neuen Sanitätsregimentes in Kaufbeuren soll die Unterstützung der Gebirgsjäger werden. „Diese Fähigkeit der Unterstützung von Gebirgsjägern durch die Sanität ist mit dem Abzug des Gebirgssanitätsregiments in Kempten im Jahr 2015 verloren gegangen. Dieses Fähigkeitsprofil ist für die Bundeswehr wichtig und soll nun in Kaufbeuren wieder neu aufgebaut werden. Die Lage der Stadt im Voralpenland ist dafür ideal“, erläutert der Abgeordnete.

Voraussichtlich im Jahr 2021 werde ein Vorauskommando der Sanität nach Kaufbeuren kommen, um den Aufbau des neuen Regiments vorzubereiten. „Im Jahr 2023 soll eine Einsatz- und Ausbildungskompanie am Standort in Kaufbeuren ihre Arbeit aufnehmen. Sie wird die mehrjährige Ausbildung des Regiments übernehmen. Ab 2027 sollen dann die ersten Sanitätskräfte in Kaufbeuren für ihren Einsatz bereitstehen“, so Stracke.

Die Sanität braucht bundesweit erheblich mehr Personal, um das Heer vor allem im Auslandseinsatz optimal unterstützen zu können. Deshalb soll in den nächsten Jahren ein Stellenaufwuchs von bis zu 3.500 neuen Dienstposten erfolgen. Die Standorte für das neu einzustellende Personal sind Rheine, Kaufbeuren und Paderborn. Der Inspekteur betonte im Gespräch mit Stracke, dass dies eine sehr erfreuliche Entwicklung für die Sanität sei. Er zeigte sich ausgesprochen optimistisch, dass die neuen Dienstposten insbesondere im Bereich der Rettungssanitäter, Krankenpfleger und medizinisch-technischen Assistenten (MTA) auch tatsächlich besetzen werden können. Die Bundeswehr ist nach seiner Aussage ein sehr attraktiver Arbeitgeber. Auf einen Ausbildungsplatz in dieser Sparte kommen derzeit drei Bewerber.

Um die Attraktivität der Berufsbilder weiter zu steigern, werde seitens der Bundeswehr derzeit auch eine Teilakademisierung der Ausbildung geprüft. Stracke betont, dass hierfür das Allgäu beispielsweise mit der Hochschule in Kempten beste Rahmenbedingungen liefern könne.

„Zentral gelegen zwischen der Sanitätsakademie München und dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm bietet Kaufbeuren mit seinen Krankenhäusern sowie der Nähe zum Uniklinikum Augsburg eine ideale Ausgangssituation im medizinisch-pflegerischen Bereich. Damit sich Dr. Baumgärtner davon selbst ein Bild machen kann, habe ich ihn zum Besuch nach Kaufbeuren eingeladen“, berichtet der Abgeordnete. Der Inspekteur des Sanitätsdienstes hat diese Einladung gerne angenommen und einen Termin im zweiten Quartal 2020 für den Standortbesuch ins Auge gefasst.