Mehr Sicherheit und Lebensqualität für Patienten mit Herzschwäche – Forschungsprojekt gemeinsam mit der Uniklinik Augsburg
Füssen/Berlin –
Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) tauschte sich im
Herzzentrum Füssen-Außerfern mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Martin Hinterseer
und Oberärztin Dr. Susanne Lederle-Kranzler aus zu den Therapiemöglichkeiten,
die die Telemedizin und das Home-Monitoring Patienten mit Herzinsuffizienz
bieten.
„Bei der Versorgung von Patienten mit einem akuten Herzinfarkt zählt jede Minute. Jede Verzögerung führt, wie viele Studien belegen, zu einem Verlust an Herzmuskel und einer verminderten Lebenserwartung“, so Stracke zum Auftakt des Gesprächs. Umso wichtiger und wegweisender sei die Entscheidung gewesen, in einer bislang einzigartigen grenzüberschreitenden Kooperation vom Kommunalunternehmen Ostallgäu-Kaufbeuren sowie dem Bezirkskrankenhaus Reutte 2012 das „Herzzentrum Füssen-Außerfern“ mit dem Herzkatheterlabor an der Klinik Füssen zu gründen. Er sei gespannt zu hören, wie sich das Herzzentrum etabliert habe und welche neuen Forschungsansätze hier derzeit verfolgt würden, betonte der Abgeordnete.
Wie Hinterseer und Lederle-Kranzler berichteten, werde seit beinahe drei Jahren die Möglichkeiten rund um die Digitalisierung und die Telemedizin erprobt. Aktuell sind es rund 150 Herzschwächepatienten, die mittels Home-Monitorings digital aus der Ferne überwacht und deren Daten automatisch abgefragt werden. Wie das konkret umgesetzt wird, verdeutlichen die beiden Experten anhand eines Beispiels: Ein Patient mit Herzschwäche wird in der Klinik Füssen behandelt und erhält zur Nachsorge sogenannte Wearables, also tragbare digital vernetzte Geräte, die Vitalfunktionen wie den Puls oder Blutdruck aufzeichnen. Diese Daten stünden in Echtzeit sowohl der Klinik als auch dem behandelnden Hausarzt zur Verfügung.
Mindestens einmal täglich werden die eingemittelten Daten im eigens gegründeten Telemonitoringzentrum (TMZ) in der Füssener Klinik ausgewertet. Daran arbeiten im TMZ Füssen derzeit vier Fachärzte und eine wissenschaftliche Hilfskraft. Ziel ist das bestmögliche Vernetzen von Patienten, Haus- und Fachärzten und TMZ. So werden die Daten im TMZ ausgewertet und bei Auffälligkeiten der behandelnde Hausarzt informiert. Er wiederum spielt die Informationen zur durchgeführten Therapie wieder zurück ans TMZ. TMZ und Hausarzt stehen dabei nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen sich, betonten Hinterseer und Lederle-Kranzler.
„Wir können so jederzeit die Therapie anpassen, etwa durch eine optimierte Medikation, die der Hausarzt verordnet. Sollte sich eine Verschlechterung der medizinischen Situation abzeichnen, können wir sehr zeitnah reagieren.“ Dies geschehe häufig noch bevor der Patient selbst merkt, dass es ihm schlechter geht, so die Ärzte. Die frühzeitige Warnung mache das Patientenmanagement effektiver und helfe auch, Kosten zu reduzieren. Viel wichtiger aber sei, dass sich dadurch die Lebensqualität der Herzpatienten deutlich steigern ließe und die Sterberate sinke. Dazu kommt, dass „Patientinnen und Patienten mit einer fortgeschrittenen Herzschwäche ein Anrecht auf telemedizinische Betreuung haben“, führten Hinterseer und Lederle-Kranzler aus. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss bereits im Dezember 2020 beschlossen und das Telemonitoring zum ambulanten Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen gemacht.
Zusammenarbeit mit der Uniklinik Augsburg – Einzigartiges Leuchtturmprojekt in Süddeutschland
Das TMZ Füssen ist mit seiner Arbeitsweise einzigartig in Süddeutschland und hat als echtes Vorzeigeprojekt bereits in der Fachwelt auf sich aufmerksam gemacht. So rückte im Sommer das Herzzentrum Füssen-Außerfern mit dem Universitätsklinikum Augsburg zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt im Bereich der Telemedizin zusammen. Es wurde das so genannte „Herzinsuffizienz-Netz-Lech“ aus der Taufe gehoben. Darin werde künftig die Zusammenarbeit intensiviert, teilte Hinterseer dem Abgeordneten mit. „Wir verbinden die Stärken beider Institutionen, indem wir die neuesten Entwicklungen aus der universitären Medizin mit Erfahrungen aus dem Alltag von Klinikärzten und Niedergelassenen vernetzen – alles digital auf einer Plattform gebündelt.“
Bereits heute ließen sich durch diese Maßnahmen viele Notfälle vermeiden. Die Möglichkeiten würden durch technische Neuerungen wie künstlicher Intelligenz immer umfangreicher. In kaum einem anderen Gebiet der Herzmedizin seien aktuell so viele Fortschritte erreicht worden wie in der Behandlung der Herzinsuffizienz. „Allein aufgrund der vielen Daten, die wir durch die tragbaren Geräte der Patienten erhalten, können wir die Therapieansätze viel individueller gestalten“, sagte Lederle-Kranzler.
Stracke zeigte sich zum Abschluss des Gesprächs tief beeindruckt von der dargestellten Forschungsarbeit und bezeichnete sie als ein Leuchtturm-Projekt im Bereich der Behandlung von Herzinsuffizienz. „Die Herzschwäche zählt nach wie vor zu den häufigsten schweren Erkrankungen unserer Zeit. Glücklicherweise sind die Überlebenschancen deutlich gestiegen. Das haben wir insbesondere den Fortschritten in der Therapie zu verdanken. Mit der Digitalisierung eröffnen sich uns zahlreiche neue Möglichkeiten. Diesen Ansatz verfolgen das Herzzentrum Füssen-Außerfern und das Herzinsuffizienz-Netz-Lech. Das ist wegweisend“, so der Abgeordnete.
Bildquelle: Abgeordnetenbüro
„Bei der Versorgung von Patienten mit einem akuten Herzinfarkt zählt jede Minute. Jede Verzögerung führt, wie viele Studien belegen, zu einem Verlust an Herzmuskel und einer verminderten Lebenserwartung“, so Stracke zum Auftakt des Gesprächs. Umso wichtiger und wegweisender sei die Entscheidung gewesen, in einer bislang einzigartigen grenzüberschreitenden Kooperation vom Kommunalunternehmen Ostallgäu-Kaufbeuren sowie dem Bezirkskrankenhaus Reutte 2012 das „Herzzentrum Füssen-Außerfern“ mit dem Herzkatheterlabor an der Klinik Füssen zu gründen. Er sei gespannt zu hören, wie sich das Herzzentrum etabliert habe und welche neuen Forschungsansätze hier derzeit verfolgt würden, betonte der Abgeordnete.
Wie Hinterseer und Lederle-Kranzler berichteten, werde seit beinahe drei Jahren die Möglichkeiten rund um die Digitalisierung und die Telemedizin erprobt. Aktuell sind es rund 150 Herzschwächepatienten, die mittels Home-Monitorings digital aus der Ferne überwacht und deren Daten automatisch abgefragt werden. Wie das konkret umgesetzt wird, verdeutlichen die beiden Experten anhand eines Beispiels: Ein Patient mit Herzschwäche wird in der Klinik Füssen behandelt und erhält zur Nachsorge sogenannte Wearables, also tragbare digital vernetzte Geräte, die Vitalfunktionen wie den Puls oder Blutdruck aufzeichnen. Diese Daten stünden in Echtzeit sowohl der Klinik als auch dem behandelnden Hausarzt zur Verfügung.
Mindestens einmal täglich werden die eingemittelten Daten im eigens gegründeten Telemonitoringzentrum (TMZ) in der Füssener Klinik ausgewertet. Daran arbeiten im TMZ Füssen derzeit vier Fachärzte und eine wissenschaftliche Hilfskraft. Ziel ist das bestmögliche Vernetzen von Patienten, Haus- und Fachärzten und TMZ. So werden die Daten im TMZ ausgewertet und bei Auffälligkeiten der behandelnde Hausarzt informiert. Er wiederum spielt die Informationen zur durchgeführten Therapie wieder zurück ans TMZ. TMZ und Hausarzt stehen dabei nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen sich, betonten Hinterseer und Lederle-Kranzler.
„Wir können so jederzeit die Therapie anpassen, etwa durch eine optimierte Medikation, die der Hausarzt verordnet. Sollte sich eine Verschlechterung der medizinischen Situation abzeichnen, können wir sehr zeitnah reagieren.“ Dies geschehe häufig noch bevor der Patient selbst merkt, dass es ihm schlechter geht, so die Ärzte. Die frühzeitige Warnung mache das Patientenmanagement effektiver und helfe auch, Kosten zu reduzieren. Viel wichtiger aber sei, dass sich dadurch die Lebensqualität der Herzpatienten deutlich steigern ließe und die Sterberate sinke. Dazu kommt, dass „Patientinnen und Patienten mit einer fortgeschrittenen Herzschwäche ein Anrecht auf telemedizinische Betreuung haben“, führten Hinterseer und Lederle-Kranzler aus. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss bereits im Dezember 2020 beschlossen und das Telemonitoring zum ambulanten Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen gemacht.
Zusammenarbeit mit der Uniklinik Augsburg – Einzigartiges Leuchtturmprojekt in Süddeutschland
Das TMZ Füssen ist mit seiner Arbeitsweise einzigartig in Süddeutschland und hat als echtes Vorzeigeprojekt bereits in der Fachwelt auf sich aufmerksam gemacht. So rückte im Sommer das Herzzentrum Füssen-Außerfern mit dem Universitätsklinikum Augsburg zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt im Bereich der Telemedizin zusammen. Es wurde das so genannte „Herzinsuffizienz-Netz-Lech“ aus der Taufe gehoben. Darin werde künftig die Zusammenarbeit intensiviert, teilte Hinterseer dem Abgeordneten mit. „Wir verbinden die Stärken beider Institutionen, indem wir die neuesten Entwicklungen aus der universitären Medizin mit Erfahrungen aus dem Alltag von Klinikärzten und Niedergelassenen vernetzen – alles digital auf einer Plattform gebündelt.“
Bereits heute ließen sich durch diese Maßnahmen viele Notfälle vermeiden. Die Möglichkeiten würden durch technische Neuerungen wie künstlicher Intelligenz immer umfangreicher. In kaum einem anderen Gebiet der Herzmedizin seien aktuell so viele Fortschritte erreicht worden wie in der Behandlung der Herzinsuffizienz. „Allein aufgrund der vielen Daten, die wir durch die tragbaren Geräte der Patienten erhalten, können wir die Therapieansätze viel individueller gestalten“, sagte Lederle-Kranzler.
Stracke zeigte sich zum Abschluss des Gesprächs tief beeindruckt von der dargestellten Forschungsarbeit und bezeichnete sie als ein Leuchtturm-Projekt im Bereich der Behandlung von Herzinsuffizienz. „Die Herzschwäche zählt nach wie vor zu den häufigsten schweren Erkrankungen unserer Zeit. Glücklicherweise sind die Überlebenschancen deutlich gestiegen. Das haben wir insbesondere den Fortschritten in der Therapie zu verdanken. Mit der Digitalisierung eröffnen sich uns zahlreiche neue Möglichkeiten. Diesen Ansatz verfolgen das Herzzentrum Füssen-Außerfern und das Herzinsuffizienz-Netz-Lech. Das ist wegweisend“, so der Abgeordnete.
Bildquelle: Abgeordnetenbüro