Luftwaffe empfiehlt Verbleib der Eurofighter-Ausbildung in Kaufbeuren - Stracke: „Nun muss die politische Entscheidung für Kaufbeuren fallen!“

Kaufbeuren/Berlin – Seit der Entscheidung der ehemaligen Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen, den Bundeswehrstandort Kaufbeuren dauerhaft zu erhalten, setzt sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) dafür ein, dass auch die technische Ausbildung am Eurofighter und die luftfahrttechnische Grundlagenausbildung am Standort Kaufbeuren verbleiben.

Hatte die Luftwaffenführung noch Ende des Jahres 2018 entschieden, die Ausbildung am Eurofighter von Kaufbeuren weg an einen fliegenden Eurofighter-Verband zu verlegen, war es Stracke in einer Vielzahl an Gesprächen im Januar dieses Jahres gelungen, das Steuer herumzureißen und Kaufbeuren wieder ins Spiel zu bringen. Seitdem wird der Verbleib der Ausbildung in Kaufbeuren neben der Verlagerung an einen fliegenden Verband in die Überlegungen von Luftwaffenführung und Bundesverteidigungsministerium mit einbezogen. Nach eingehender Prüfung durch die Luftwaffe verblieben in der Abwägung der Standort Kaufbeuren und der Standort Nörvenich in Nordrhein-Westfalen mit seinem Eurofighter-Geschwader.

„Wie mir der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, im persönlichen Gespräch mitgeteilt hat, hat sich die Luftwaffenführung nun für den Erhalt der Eurofighter-Ausbildung in Kaufbeuren ausgesprochen und dies dem Bundesverteidigungsministerium für seine Entscheidung empfohlen“, erklärt Stracke. Damit revidiert die Luftwaffenführung ihre Verlagerungsentscheidung von Ende 2018. Grund hierfür sind die komplett geänderten Rahmenbedingungen für den Standort Kaufbeuren. Bekanntlich erhält der Standort mit der Sanität und den Feldjägern nun dauerhaft neben der Luftwaffe zwei weitere Nutzer.

„Die Entscheidung des Luftwaffeninspekteurs ist großartig für Kaufbeuren. Genau darauf habe ich hingearbeitet“, freut sich Stracke. „Damit ist der Inspekteur im Ergebnis meiner Argumentation gefolgt und teilt meine Einschätzung zur Qualität des Standorts. Maßgebend war sicherlich, dass mit dem Beschluss zum Standorterhalt und der Stationierung von Sanität und Feldjägern die Standortkosten für die Luftwaffe bei ihrem Verbleib deutlich weniger ins Gewicht fallen. Die Qualität der Ausbildung in Kaufbeuren ist ja unbestritten. Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass dieses hohe Niveau auch zukünftig gewährleistet werden kann“, zeigt sich der Abgeordnete überzeugt.

Nun muss das Bundesverteidigungsministerium entscheiden, ob es der Empfehlung des Inspekteurs folgt. Dies wird derzeit durch die zuständige Fachabteilung geprüft. Es ist damit zu rechnen, dass die Prüfung demnächst abgeschlossen sein und das Ergebnis dem Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Gerd Hoofe zur Entscheidung vorgelegt wird. Staatssekretär Hoofe ist mit dem Standort Kaufbeuren bestens vertraut. Anfang Februar dieses Jahres hatte er dem Kaufbeurer Fliegerhorst einen Truppenbesuch abgestattet und sich über die Eurofighter-Ausbildung informiert. Im Nachgang dazu hatte Stracke in Berlin das Gespräch mit ihm gesucht und persönlich für einen Verbleib der Ausbildung am Standort Kaufbeuren geworben. „Ich finde es ausgezeichnet, dass Gerd Hoofe nicht nur nach Aktenlage entscheidet, sondern sich ein persönliches Bild von Kaufbeuren gemacht hat. Im Gespräch mit ihm hatte ich den Eindruck, dass sein Bild von Kaufbeuren äußerst positiv ist, und dass es gelungen ist, die hervorragenden Standortqualitäten von Kaufbeuren herauszustellen“, berichtet Stracke.

„Mit der Empfehlung von Inspekteur Gerhartz ist Nörvenich keineswegs schon vom Tisch. Ich bin mir bewusst, dass es durchaus Argumente geben mag, die für Nörvenich sprechen. Ich halte allerdings in der Abwägung die Argumente für Kaufbeuren für schlagkräftiger. Dies vor allem auch deshalb, weil sich die Luftwaffe für Kaufbeuren ausgesprochen hat“, so der Abgeordnete. „Am Ende ist es eine politische Entscheidung, ob die Eurofighter-Ausbildung in Kaufbeuren verbleibt. Diese Entscheidung muss jetzt für Kaufbeuren fallen“¸ stellt Stracke klar. Hierfür hat er gewichtige Mitstreiter gewonnen. Bayerns Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder hat Stracke auf dessen Bitte hin zugesagt, sich persönlich für den Standort Kaufbeuren einzusetzen. Die Bayerische Staatsregierung hat sich hierfür bereits seit längerem klar positioniert. Auch in seinem Fraktionskollegen Thomas Silberhorn, der zugleich Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung ist, sieht Stracke einen tatkräftigen Mitstreiter. Silberhorn hatte den Standort bereits persönlich besucht und weiß um dessen Vorzüge.