Dekanat Marktoberdorf zu Besuch in Berlin – Stracke: „Christliche Werte sind wichtiger Kompass unserer Politik.“

Berlin. In einem angeregten Gespräch tauschten sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) und die Pfarrer aus dem Dekanat Marktoberdorf über die parlamentarische Arbeit, aktuelle Gesetzesvorhaben und die Rolle christlicher Werte in der Unionspolitik aus. Anlass für das Gespräch war eine Studienreise des Dekanats nach Berlin, die zur Apostolischen Nuntiatur, der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in Deutschland, führte. Auf Einladung Strackes hatten die Ostallgäuer Pfarrer ihren Besuch auf das politische Berlin ausgeweitet und das Parlament besucht.

„Ob Organspende, Pränataldiagnostik, Pflege oder Klimaschutz. Viele politische Themen werfen ethische Fragen auf, bei denen für mich christliche Wertmaßstäbe wichtige Leitlinien sind“, betonte Stracke im Verlauf des Gesprächs. Beim Klimaschutzprogramm der Bundesregierung gehe es im Grunde um die Bewahrung der Schöpfung. Als Sozialpolitiker sei ihm dabei ebenso wichtig, dass der Klimaschutz nicht zur neuen sozialen Frage wird. „Nicht jede auf dem Papier gute Maßnahme passt so in die Lebenswirklichkeit der Menschen. Als Union setzen wir nicht auf Verbote, sondern auf Anreize, Innovation und Technik, die es den Menschen leichter machen, ihr Verhalten zu ändern ohne zu überfordern“, so Stracke.

Einig waren sich die Gesprächspartner, dass ein Altern in Würde ein zentrales gesellschaftliches Thema sei. „Wir brauchen mehr Zeit, Wertschätzung und bessere Löhne für unsere Pflegekräfte“, erklärte Stracke und lobte dabei die Rolle der katholischen Kirche. „Besonders die Caritas steht für gute Löhne in der Pflege. Das ist bei nicht allen Trägern in Deutschland so.“

Bei einem von Stracke persönlich geführten Rundgang durch den Reichstag warfen die Pfarrer noch einen Blick hinter die Kulissen des Gebäudes und den Arbeitsalltag eines Abgeordneten. Der Fraktionssitzungssaal als Debatten- und Entscheidungsort der Unionspolitiker beeindruckte die Gruppe dabei ebenso wie der Andachtsraum, in den sich Parlamentarier und Mitarbeiter zum Gebet zurückziehen können.