Burkhard Group setzt auf Innovationskraft und Ausbildung der eigenen Fachkräfte

Kaufbeuren. Über den Wachstumskurs der Burkhard Group, den Strukturwandel im Bereich der Automobilindustrie und die aktuellen Herausforderungen für das Unternehmen sprach der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) mit Geschäftsführer Christian Reichert. Im Rahmen des Unternehmensbesuches besichtigte Stracke auch den Firmen-Komplex an der Julius-Probst-Straße 9 im Kaufbeurer Stadtteil Neugablonz.

„Burkhard zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich der Wärmebehandlung von Metallteilen und ist einer der bedeutenden Betriebe des Mittelstandes in meinem Wahlkreis. Deshalb ist es mir besonders wichtig zu hören, wie es Ihrem Unternehmen heute geht, welchen Herausforderungen Sie sich aktuell stellen müssen und was Sie umtreibt“, so Stracke zu Beginn des Gesprächs.

Seit 1995 gibt es das Unternehmen, damals noch als Löttechnik Burkhard. Stetiges Wachstum und die Weiterentwicklung machten schon im Jahr 2000 den Umzug in den neuen Produktionsbetrieb an der Julius-Probst-Straße notwendig.

Den aktuellen Veränderungen auf dem Weltmarkt begegnet Burkhard mit einer bewussten Prozessoptimierung. In den beiden autarken Fertigungshallen wird mit 175 Mitarbeitern ein Jahresumsatz von zuletzt 12,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Seit 2018 hat die Unternehmensgruppe den Anteil für die Automotivindustrie reduziert und sich neuen Branchen zugewandt. Mit dem im eigenen Hause entwickelten und produzierten Sprühkopf, der es ermöglicht Tanks aller Art von innen zu reinigen, wurde ein weiteres tragfähiges Standbein geschaffen. Im vergangenen Jahr hat sich das Unternehmen dafür bereits das US-Patent sichern können.

Obgleich die Gesamtsituation für die Branche auf dem Weltmarkt alles andere als rosig sei, blicke man optimistisch in die Zukunft, betonte Reichert. Sich noch breiter aufzustellen als bisher mit einem deutlich größeren Anteil in den Bereichen Lebensmittel- und Medizintechnik sei das mittelfristige Ziel. „Die Kombination von Schweißen, Löten und Glühen macht uns einzigartig am Markt“, so Reichert im Gespräch mit dem Abgeordneten. Aus diesem Grund sehe er selbst keine schwarzen Wolken am Horizont. Dem Problem der derzeit fehlenden Planungsgrundlage vor allem für die Zulieferer der Automobilindustrie könne man als Unternehmen nur mit noch größerer Flexibilität begegnen, führte er aus. Eine Standortverlagerung ins Ausland, um möglicherweise im Bereich der Personalkosten zu sparen, sei niemals Thema gewesen. Der Geschäftsführer dazu: „Wir stehen zu unserem Standort Kaufbeuren und werden auch bei künftigen Erweiterungen bewusst hier investieren.“

Als arbeitsmarktpolitischem Sprecher der CSU im Bundestag interessierte Stracke in besonderer Weise, inwieweit sich der Fachkräftemangel auf das Unternehmen auswirkt. Reichert erklärte, dass sowohl Fach- und Führungskräfte als auch ungelernte Kräfte im Unternehmen ihren Platz finden. Auch die Ausbildung spiele eine große Rolle. Fünf Ausbildungsberufe werden bei Burkhard abgedeckt. So gelingt es, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Stracke zeigte sich beim Firmenrundgang beeindruckt von der großen Leistungsfähigkeit und der Innovationskraft des Unternehmens. Er betonte, „ich bin sehr froh, solche Unternehmerpersönlichkeiten in Kaufbeuren zu haben, die Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und sichern.“