Breitbandausbau: Bund fördert Planungskosten für schnelles Internet in der Verwaltungsgemeinschaft Unterthingau

Rund 67 Prozent aller Haushalte im Bundeswahlkreis Ostallgäu stand 2015 ein schneller Internetanschluss von 50 Mbit/s und mehr zur Verfügung. 2010 waren es nur 0,1 Prozent der Haushalte. „Unsere Kommunen haben enorm aufgeholt. Gemeinsam mit dem Freistaat Bayern ist in den letzten Jahren sehr viel getan worden, um den Breitbandausbau zu verbessern“, betonte der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU). Es gibt aber immer noch einige Lücken, die geschlossen werden sollen. Um mit den Planungen beginnen zu können, hat die Verwaltungsgemeinschaft Unterthingau mit den Mitgliedsgemeinden Markt Unterthingau, Kraftisried und Görisried Fördermittel aus dem neuen und milliardenschweren Bundesförderprogramm für den Breitbandausbau beantragt. Mit Erfolg. „Die Verwaltungsgemeinschaft Unterthingau erhält Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro zur Finanzierung von Beratungsleistungen“, teilte Stracke mit. Der 1. Bürgermeister der Markt Unterhingau Bernhard Dolp und der 1. Bürgermeister der Gemeinde Kraftisried Michael Abel bekamen ihren Förderbescheid am Montag persönlich von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Stephan Stracke in Berlin überreicht.

„Im Unterschied zu dem bayerischen Förderprogramm hilft der Bund Städte und Gemeinden bereits bei der Planung des Breitbandausbaus“, hob Stracke den großen Vorteil des Bundesförderprogrammes hervor und führte aus: „Beratungskosten können bis zu einem Betrag von maximal 50.000 Euro gefördert werden. Den vollen Betrag kann die Verwaltungsgemeinschaft Unterthingau nun nutzen.“

„Als große Flächengemeinde steht die Verwaltungsgemeinschaft Unterthingau vor der Herausforderung, alle Ortsteile mit einer guten Breitbandversorgung zu erreichen. Nachdem bisher der Ausbau von Internetanschlüsse von 30 Mbit/s erfolgt ist, wollen wir uns nun auf noch schnellere Anschlüsse konzentrieren und diese auch in die Fläche bringen“, erläuterten Dolp und Abel. „Mit den Fördermitteln soll deshalb der Masterplan für den weiteren Breitbandausbau in der Verwaltungsgemeinschaft Unterthingau erstellt werden. Unser Ziel ist es, auch in den abgelegenen Ortsteilen so schnelle Internetanschlüsse zur Verfügung zu stellen, wie in den Gemeindezentren“, betonte Dolp. Abel ergänzte: „Gerade im Gewerbegebiet in Kraftisried sind noch Verbesserungen notwendig. Bisher gibt es nur Internetanschlüsse von 5 Mbit/s. Das ist für die heutigen Bedürfnisse von Unternehmern einfach zu wenig und soll sich schnell ändern“.

„Das Bundesförderprogramm wird in meinem Bundeswahlkreis Ostallgäu sehr gut angenommen“, freute sich Stracke über die mittlerweile siebte Bundesförderung für eine Gemeinde. „Sieben Zusagen belegen eindrucksvoll, wie energisch und engagiert der Aufbau eines schnellen und flächendeckenden Breitbandnetzes im Allgäu vorangetrieben wird. Die bewilligten Fördergelder des Bundes sind für die Gemeinden eine wertvolle Unterstützung“, betonten Stracke, Dolp und Abel.

Im Anschluss daran übergab Bürgermeister Abel Bundesverkehrsminister Dobrindt eine Resolution der Gemeinde Kraftisried für den vierspurigen Ausbau der B 12 und für den Bau von Lärmschutzwänden zum Schutz der Anwohner.

Hintergrund:

Durch das Bundesförderprogramm für den Breitbandausbau sollen bisher unterversorgte Gebiete bis 2018 einen Netzzugang von mindestens 50 Mbit pro Sekunde erhalten. Für das Programm stehen insgesamt 2,7 Milliarden Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Dabei beträgt der Fördersatz im Regelfall 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Das Bundesprogramm ist mit Förderprogrammen des Freistaates Bayern grundsätzlich kombinierbar. Dadurch kann der Eigenanteil der Kommunen bis auf 10 Prozent gesenkt werden.

Gemeinden und Landkreise können in einem ersten Schritt eine Förderung von bis zu 50.000 Euro zur Finanzierung von Beratungsleistungen beantragen. In einem zweiten Schritt können pro Projekt bis zu 15 Millionen Euro zur Umsetzung des Breitbandausbaus beantragt werden.