„Akut- und Rehakliniken verdienen den höchsten Respekt für ihre Leistung“

Hopfen am See. Über die Folgen der Pandemie für Akut- und Rehakliniken sprach der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) bei einem Ortstermin mit Verantwortlichen der m&i-Klinikgruppe Enzensberg in Hopfen am See. Mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag diskutierten der Geschäftsführer der Klinikgruppe Etzel Walle, Veronika Diepolder von der zentralen Geschäftsleitung für Finanzen, Controlling und Einkauf, Klinikleiter Hans Achatz und Bernd Fischer, leitender Oberarzt, Innere Medizin der Fachklinik Enzensberg, und zugleich Mitglied Koordinierungsgruppe Corona Landratsamt Ostallgäu.

Die Fachklinik ist eine modern ausgestattete Akut- und Rehaklinik der m&i-Klinikgruppe Enzensberg mit den Fachbereichen Orthopädie/Unfallchirurgie, Neurologie, Innere Medizin, Geriatrie, Psychosomatik und einem Interdisziplinären Schmerzzentrum. Die Klinikgruppe Enzensberg ist ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen im Gesundheitswesen mit neun Standorten in Deutschland. Zur Gruppe gehören acht interdisziplinär ausgerichtete Fachkliniken und ein Gesundheitszentrum.

"Die Corona-Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt: Wir benötigen eine sichere und verlässliche Gesundheitsversorgung in allen Versorgungsbereichen. Die medizinische Rehabilitation hat das Gesundheitssystem seit Beginn der Krise massiv unterstützt. Die Gesundheitseinrichtungen werden jedoch durch die Auswirkungen der Krise stark beeinträchtigt. Daher ist es mir wichtig, mich mit Ihnen über die Erfahrungen der letzten Monate auszutauschen", so Stracke. Dabei interessiere ihn natürlich auch der Blick auf die Wintermonate.

Etzel Walle berichtete darüber, wie die Klinikgruppe Enzensberg die erste Welle gemeistert hatte. „Die Rehakliniken haben den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten in den letzten Monaten den Rücken freigehalten und darüber hinaus die Versorgung der rehabilitationsbedürftigen Patienten aufrechterhalten“, erklärte Walle. Die Klinikgruppe Enzensberg sei gut aufgestellt, obwohl während der Pandemie erhebliche Zusatzkosten entstanden und Erlöse weggefallen seien. „Dass dies ohne großen wirtschaftlichen Schaden gelang, ist nicht zuletzt dem Eingreifen der Politik zu verdanken, die schnell die Gesetzespakete zur Unterstützung des Gesundheitswesens bei der Bewältigung der Corona-Epidemie auf den Weg brachte“, betonte der Geschäftsführer. So mussten weder in einer der acht interdisziplinär ausgerichteten Fachkliniken noch im ambulanten Gesundheitszentrum Mitarbeiter entlassen werden. „Hier hat die Politik einen tollen Job gemacht."

„Jetzt in der zweiten Welle der Pandemie brauchen wir erneut die gesamte Versorgungskette des Gesundheitswesens“, erklärte Fischer. Er plädierte dafür, dass, analog zur befristeten gesetzlichen Regelung im Frühjahr, Rehabilitationskliniken wieder als Ausgleichskliniken gemäß § 22 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes bestimmt werden. Dieses Gesetz sieht vor, dass Patienten, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden müssen und deren Krankenhausaufenthalt aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation nicht verschoben werden kann, auch in einer Vorsorge- und Reha-Einrichtung aufgenommen werden können. Voraussetzung dafür ist, dass mit diesen Einrichtungen ein Versorgungsvertrag besteht. Welche Einrichtungen dafür in Frage kommen, bestimmen die Länder. Damit werden all jene Kliniken, die für die Intensivversorgung in der Pandemie benötigt werden, entlastet. Die Versorgung aller Patienten ist zudem gesichert.

„Damit sich die Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken auch jetzt auf die Versorgung der Covid-19-Patienten konzentrieren können, müssen die finanziellen Auswirkungen der Krise für die Akut- und Rehakliniken weiterhin abgefedert und die Liquidität zu jedem Zeitpunkt gesichert sein“, forderte Diepolder in diesem Zusammenhang. Dies beinhalte ihrer Ansicht nach, dass die Freihaltepauschalen wieder eingeführt und die Pflegepersonaluntergrenzen erneut ausgesetzt werden. Weiterhin müssen bis zum Ende der Pandemie die Rettungsschirme für die Rehakliniken in den Bereichen der Gesetzlichen Krankenversicherung, Deutschen Rentenversicherung und Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung verlängert werden.

Stracke sicherte zu, dass er sich auch weiterhin für eine schnelle und unbürokratische Unterstützung der Einrichtungen und ihrer Mitarbeiter einsetzen werde. "Die Akut- und Rehakliniken verdienen höchsten Respekt für ihre großartige Leistung. Gemeinsam sind wir bisher gut durch die Pandemie gekommen. Der Bund hat selbstverständlich den finanziellen Ausgleichsbedarf für die Rehakliniken im Blick und hat bereits notwendige Erstattungsregelungen für die derzeit angespannte Lage auf den Weg gebracht", so der Abgeordnete abschließend.