Wichtiger Faktor für die Versorgung der Bevölkerung in der Region
Irsee - Das bayerische Ernährungshandwerk ist nicht irgendwer. Mit 100.000 Mitarbeitern und mehr als 8 Milliarden Umsatz sind die Betriebe ein wichtiger Faktor, wenn es um die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen und regionalen Lebensmitteln geht. Um die vielfältigen Handwerksthemen gemeinsam zu erörtern, hat sich Stephan Stracke, Abgeordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, mit den Geschäftsführern der Fachverbände von Bäckern, Metzgern, Müllern, Brauern und Konditoren in der Klosterbrauerei in Irsee getroffen.
Zum Auftakt des Treffens führten Geschäftsführer David Frick und sein Braumeister Julius Brzoska die Gäste durch die Klosterbrauerei und gaben Einblicke in die Geheimnisse der Braukunst. Im Anschluss durfte dann das mild-würzige Irseer Bier auch verkostet werden ehe die Gesprächsrunde begann. Besonders im Fokus des Austauschs stand das Thema der Fachkräftesicherung. Denn immer mehr Handwerksbetriebe im Lebensmittelhandwerk schließen. Gewollt ist das nicht – aber es ist eine Tatsache. Denn die Schließungen erfolgen nicht etwa aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil schlicht die Fachkräfte fehlen. Ein Weg das zu ändern wäre, das Bildungssystem in beide Richtungen durchlässig zu gestalten, um auch jungen Menschen, die sich in Sachen Ausbildung neu orientieren, eine Anlaufstelle zu bieten, so die Geschäftsführer der Gewerke. Immerhin brauchen sich gestandene Gesellen oder selbständige Handwerksmeister in Sachen Verdienst nicht hinter Hochschulabsolventen zu verstecken. Ganz im Gegenteil. Durch den Wegfall von Betrieben seien die Jobsicherheit und Potentiale zu jeder Zeit gegeben. Ein weiteres Thema war die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Hier muss die Politik das Arbeitszeitgesetz dahingehend ändern, dass flexible Wochenarbeitszeiten möglich sind. Das jetzige Arbeitszeitgesetz ist einfach veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Gleiches gilt für die Anpassung der Minijob-Verdienstgrenze (450-Euro) an den dynamisch steigenden Mindestlohn. „Das wird höchste Zeit und es ist ein Trugschluss zu glauben, dass alle Arbeitnehmer in Deutschland eine Vollzeitbeschäftigung ausüben werden. Davor darf man die Augen nicht verschließen und am Ende entscheidet das auch der Arbeitnehmer und nicht die Politik“, so die Vertreter der Gewerke. Geringfügig Beschäftigte wählen dieses Arbeitsmodell aus den unterschiedlichsten Gründen, sei es als Zuverdienst zur Rente oder als Rückkehr aus der Elternzeit in das Berufsleben. Stracke teilte ausdrücklich die Vorschläge: „Die Arbeitswelt ist im Wandel, insbesondere wegen der fortschreitenden Digitalisierung. Dies stellt neue Anforderungen an ein modernes Arbeitsrecht. Deshalb wollen auch wir das Arbeitszeitgesetz reformieren und die Arbeitszeiten flexibilisieren. Daneben wollen wir die Vielfalt des deutschen Arbeitsmarktes sichern. Deshalb werden wir die bestehenden Minijobs, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer vieler mittelständischer Betriebe gleichermaßen von großer Bedeutung sind, erhalten und verbessern. Wir bekennen uns ausdrücklich zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Wir werden wieder mehr Gewicht auf die Ausbildung junger Menschen als Facharbeiter und Handwerker legen, damit wir in diesen Bereichen auch in Zukunft die Fachkräfte haben, die unser Land braucht.“
In Sachen Energiepolitik und Klimaneutralität forderten die Ernährungshandwerke, dass die Maßnahmen zur Erreichung derselben für kleine und mittlere Betriebe künftig auch umsetzbar und vor allem bezahlbar sein müssen. Klimaschutz ja, aber eben praxisgerecht und nicht an der Realität vorbei. Sonst verliere das mittelständische Handwerk den Anschluss an industrielle Betriebe. Dazugehörige Förderprogramme, beispielsweise für energieeffiziente Anlagen und Maschinen, müssen überarbeitet werden. Zu viele Betriebe fallen durch das berühmte Raster und Fördergelder fließen nur den „Großen“ zu. Hier muss die Politik dringend nachbessern. Schließlich ist der Mittelstand das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und ein wesentlicher Garant für die kontinuierlich fließenden Steuereinnahmen. Stracke dankte den Handwerksvertretern für diese wichtigen Hinweise: „Wenn wir bereits 2045 klimaneutral werden wollen, sind alle in der Pflicht. Ich spüre, dass auch das Ernährungshandwerk seinen tatkräftigen Beitrag leisten will. Dieses Engagement müssen wir zielgenau unterstützen“, so der Abgeordnete.
Klimaschutz sei eines der zentralen politischen Themen der kommenden Jahrzehnte, für das auch der Staat viel Geld in die Hand nehmen werde. „Da ist es zwingend erforderlich, dass wir Förderprogramme ständig auf den Prüfstand stellen und optimieren“, betonte Stracke. Bei aller Ambition seien die Kostenwirkungen, gerade auch für das Handwerk, immer ein wichtiger Prüfstein: „Ein Klimaschutz, den keiner bezahlen kann, verliert rasch die notwendige Akzeptanz und ist zum Scheitern verurteilt.“ Optimierungsfähig sind aus Sicht des Handwerks auch die Erhebungen von quartalsweisen und jährlichen Wirtschafts- und Produktionsstatistiken. Solche seien zwar eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen. Aber die Fragebögen auszufüllen, so machten es die Geschäftsführer der Verbände deutlich, kostet die Betriebsinhaber viele Stunden, die meist nach Feierabend, an Sonn- und Feiertagen aufgebracht werden müssen. Dabei sollte es doch möglich sein, digitale Schnittstellen zu Behörden und Ämtern schaffen, um Daten und Statistiken elektronisch abzufragen. So könne Bürokratie tatsächlich abgebaut und eine effizientere Datenerhebung - ganz ohne Papier - gesichert werden.
Zum Auftakt des Treffens führten Geschäftsführer David Frick und sein Braumeister Julius Brzoska die Gäste durch die Klosterbrauerei und gaben Einblicke in die Geheimnisse der Braukunst. Im Anschluss durfte dann das mild-würzige Irseer Bier auch verkostet werden ehe die Gesprächsrunde begann. Besonders im Fokus des Austauschs stand das Thema der Fachkräftesicherung. Denn immer mehr Handwerksbetriebe im Lebensmittelhandwerk schließen. Gewollt ist das nicht – aber es ist eine Tatsache. Denn die Schließungen erfolgen nicht etwa aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil schlicht die Fachkräfte fehlen. Ein Weg das zu ändern wäre, das Bildungssystem in beide Richtungen durchlässig zu gestalten, um auch jungen Menschen, die sich in Sachen Ausbildung neu orientieren, eine Anlaufstelle zu bieten, so die Geschäftsführer der Gewerke. Immerhin brauchen sich gestandene Gesellen oder selbständige Handwerksmeister in Sachen Verdienst nicht hinter Hochschulabsolventen zu verstecken. Ganz im Gegenteil. Durch den Wegfall von Betrieben seien die Jobsicherheit und Potentiale zu jeder Zeit gegeben. Ein weiteres Thema war die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Hier muss die Politik das Arbeitszeitgesetz dahingehend ändern, dass flexible Wochenarbeitszeiten möglich sind. Das jetzige Arbeitszeitgesetz ist einfach veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Gleiches gilt für die Anpassung der Minijob-Verdienstgrenze (450-Euro) an den dynamisch steigenden Mindestlohn. „Das wird höchste Zeit und es ist ein Trugschluss zu glauben, dass alle Arbeitnehmer in Deutschland eine Vollzeitbeschäftigung ausüben werden. Davor darf man die Augen nicht verschließen und am Ende entscheidet das auch der Arbeitnehmer und nicht die Politik“, so die Vertreter der Gewerke. Geringfügig Beschäftigte wählen dieses Arbeitsmodell aus den unterschiedlichsten Gründen, sei es als Zuverdienst zur Rente oder als Rückkehr aus der Elternzeit in das Berufsleben. Stracke teilte ausdrücklich die Vorschläge: „Die Arbeitswelt ist im Wandel, insbesondere wegen der fortschreitenden Digitalisierung. Dies stellt neue Anforderungen an ein modernes Arbeitsrecht. Deshalb wollen auch wir das Arbeitszeitgesetz reformieren und die Arbeitszeiten flexibilisieren. Daneben wollen wir die Vielfalt des deutschen Arbeitsmarktes sichern. Deshalb werden wir die bestehenden Minijobs, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer vieler mittelständischer Betriebe gleichermaßen von großer Bedeutung sind, erhalten und verbessern. Wir bekennen uns ausdrücklich zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Wir werden wieder mehr Gewicht auf die Ausbildung junger Menschen als Facharbeiter und Handwerker legen, damit wir in diesen Bereichen auch in Zukunft die Fachkräfte haben, die unser Land braucht.“
In Sachen Energiepolitik und Klimaneutralität forderten die Ernährungshandwerke, dass die Maßnahmen zur Erreichung derselben für kleine und mittlere Betriebe künftig auch umsetzbar und vor allem bezahlbar sein müssen. Klimaschutz ja, aber eben praxisgerecht und nicht an der Realität vorbei. Sonst verliere das mittelständische Handwerk den Anschluss an industrielle Betriebe. Dazugehörige Förderprogramme, beispielsweise für energieeffiziente Anlagen und Maschinen, müssen überarbeitet werden. Zu viele Betriebe fallen durch das berühmte Raster und Fördergelder fließen nur den „Großen“ zu. Hier muss die Politik dringend nachbessern. Schließlich ist der Mittelstand das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und ein wesentlicher Garant für die kontinuierlich fließenden Steuereinnahmen. Stracke dankte den Handwerksvertretern für diese wichtigen Hinweise: „Wenn wir bereits 2045 klimaneutral werden wollen, sind alle in der Pflicht. Ich spüre, dass auch das Ernährungshandwerk seinen tatkräftigen Beitrag leisten will. Dieses Engagement müssen wir zielgenau unterstützen“, so der Abgeordnete.
Klimaschutz sei eines der zentralen politischen Themen der kommenden Jahrzehnte, für das auch der Staat viel Geld in die Hand nehmen werde. „Da ist es zwingend erforderlich, dass wir Förderprogramme ständig auf den Prüfstand stellen und optimieren“, betonte Stracke. Bei aller Ambition seien die Kostenwirkungen, gerade auch für das Handwerk, immer ein wichtiger Prüfstein: „Ein Klimaschutz, den keiner bezahlen kann, verliert rasch die notwendige Akzeptanz und ist zum Scheitern verurteilt.“ Optimierungsfähig sind aus Sicht des Handwerks auch die Erhebungen von quartalsweisen und jährlichen Wirtschafts- und Produktionsstatistiken. Solche seien zwar eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen. Aber die Fragebögen auszufüllen, so machten es die Geschäftsführer der Verbände deutlich, kostet die Betriebsinhaber viele Stunden, die meist nach Feierabend, an Sonn- und Feiertagen aufgebracht werden müssen. Dabei sollte es doch möglich sein, digitale Schnittstellen zu Behörden und Ämtern schaffen, um Daten und Statistiken elektronisch abzufragen. So könne Bürokratie tatsächlich abgebaut und eine effizientere Datenerhebung - ganz ohne Papier - gesichert werden.