Stephan Stracke tauschte sich mit Anna und Helmut Folter aus. Foto: Abgeordnetenbüro/Andrea Friebel

Stephan Stracke zu Gast bei der Fahrschule Folter: "Der Führerschein darf nicht zum Luxusgut werden"

 Kaufbeuren – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) besuchte die Fahrschule Folter in Kaufbeuren, um sich mit den Inhabern Helmut und Anna Folter über die Herausforderungen beim Führerscheinerwerb auszutauschen.  

"Der Führerschein darf nicht zum Luxusgut werden. Gerade bei uns im Allgäu ist individuelle Mobilität eine Grundvoraussetzung für Beruf, Ausbildung und soziale Integration ", so Stracke zum Auftakt des Gesprächs.  

"Das Interesse am Führerschein ist nach wie vor groß. Viele junge Menschen und Erwachsene benötigen ihn dringend für ihre berufliche und private Mobilität", erklärten Helmut und Anna Folter. Dabei sei es eine weit verbreitete Behauptung, dass die Führerscheinkosten überall stark gestiegen seien. "Das ist so pauschal nicht richtig", betonten sie. "Bei uns sind die Preise deutlich günstiger als in den großen Städten wie Augsburg und München.“ Dennoch können sich die Kosten für einzelne Fahrschüler schnell summieren, beispielsweise wenn sie nicht ausreichend auf die theoretische Prüfung vorbereitet sind. "Wer durchfällt, muss erneut zur Prüfung antreten, was zusätzliche Gebühren bedeutet", so Helmut Folter. Auch das Problem der langen Wartezeiten bei Prüfungsterminen verschärfe die Situation: "Es gibt zu wenige Prüfer, sodass sich die Wartezeiten erheblich verlängern."  

Für Fahrschüler mit Migrationshintergrund sei der Weg zum Führerschein häufig ebenfalls herausfordernd. In Bayern kann die theoretische Prüfung zwar derzeit in zwölf Sprachen abgelegt werden, was eine große Erleichterung darstellt. Wer die deutsche Sprache allerdings nicht ausreichend beherrsche, erlebe häufig bei der praktischen Fahrprüfung, die ausschließlich auf Deutsch durchgeführt wird, ein spätes Erwachen.  

„Wenn die Kosten des Führerscheins immer weiter steigen, müssen wir neue Möglichkeiten prüfen, dem entgegenzuwirken. Ich bin überzeugt, dass sich durch Digitalisierung und passgenaue Unterstützung von Fahrschulen, Dekra, TÜV und Co. der Prüfungsaufwand und auch die Kosten deutlich senken lassen – und das ohne Abstriche bei der Verkehrssicherheit. Auch ob man wirklich 1.200 Prüfungsfragen, und damit weit mehr als früher, benötigt, wollen wir kritisch hinterfragen“, so Stracke „Wir brauchen mehr Prüfungskapazitäten, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Zudem müssen wir sicherstellen, dass die Kosten nicht weiter aus dem Ruder laufen." Eine vermeintliche Lösung zur Kostensenkung sieht er kritisch: "Der verstärkte Einsatz von Fahrsimulatoren wird oft als Alternative ins Spiel gebracht. Doch das ist keine echte Lösung, da die Fahrschüler dabei weiterhin von Fahrlehrern begleitet werden müssen. Personalkosten sind aber stets der Hauptkostenfaktor."