Die Weichen für die Zukunft bestens gestellt
Lautrach/Berlin – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan
Stracke (CSU) tauschte sich im Rahmen seines Besuchs in der
Regens-Wagner-Stiftung Lautrach mit Gesamtleiter Christian Konrad und dessen
Stellvertreterin Birgit Steinle über die Herausforderungen des
Bundesteilhabegesetzes, die Umstrukturierungspläne und die geplanten
Neubaumaßnahmen der Einrichtung sowie die Auswirkungen der
einrichtungsbezogenen Impfpflicht aus.
„Seit 175 Jahren setzt sich Regens Wagner für die Belange und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ein. Dabei steht stets der Mensch im Mittelpunkt aller Bemühungen“, so Stracke zu Beginn des Gesprächs. Auch vor dem Hintergrund der seit März bestehenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht sei ihm der Austausch gerade jetzt ein besonderes Herzensanliegen. Schon zu Beginn des Jahres hatte sich die Regens-Wagner-Stiftung an den Abgeordneten gewandt und die Sorgen mit Blick auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht geschildert. "Dass sich der Bundestagsabgeordnete Zeit für dieses Gespräch nimmt, ist für uns auch ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit. Darüber freuen wir uns umso mehr, als wir derzeit vor enormen Herausforderungen stehen", freuten sich Konrad und Steinle.
So verstärke die einrichtungsbezogene Impfpflicht den ohnehin schon kritischen Personalmangel in der Pflege. Rund zehn Mitarbeiter hätten mittlerweile deshalb gekündigt, berichtete Konrad. Etwa 15 Prozent seiner Mitarbeiter seien ungeimpft und noch einmal ebenso viele der Bewohner. Auch die Neueinstellung potentieller Bewerber sei durch die Impfpflicht deutlich schwerer geworden. Deshalb bleibe das größte Anliegen die Abschaffung dieser Hürde, auch wenn jede positive Impfentscheidung seitens der Regens-Wagner-Stiftung nach wie vor sehr begrüßt werde.
"Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat der einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Dezember 2021 zum besseren Schutz von vulnerablen Gruppen zugestimmt. Die Zustimmung damals erfolgte jedoch vor dem Eindruck, dass die Bundesregierung eine allgemeine Impfpflicht beschließen werde und sich auch die im Krankheitsverlauf weit gefährlichere Delta-Variante des Coronavirus durchsetzen würde. Beides erfolgte bekanntlich nicht", erklärte der Abgeordnete. "Aus meiner Sicht sind jetzt wesentliche Grundlagen für die damalige Entscheidung entfallen. Daher stehe ich einer Diskussion über eine sofortige Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht sehr offen gegenüber", verdeutlichte Stracke. "Unser Austausch heute bestätigt mich in dieser Haltung. Daher ist es gut, dass die bayerische Staatsregierung im Vollzug des Impfgesetzes Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein erkennen lässt. Ansonsten wären ein Pflegechaos und Versorgungsengpässe die Folgen", so Stracke.
Vor dem Gespräch hatten Konrad und Steinle bereits mit ihrem Gast einen Rundgang durch die Hauptgebäude unternommen. „Heute steht die Regens-Wagner-Stiftung Lautrach an einem entscheidenden Zukunft- und Wendepunkt. Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2008, die in Deutschland mit dem Bundesteilhabegesetz seit 2017 in mehreren Stufen umgesetzt wird, will eine inklusive Gesellschaft. Menschen mit Behinderung sollen ebenso an dieser teilhaben können, wie Menschen ohne Behinderung“, führte Konrad dabei aus. Dazu gehöre vor allem die Stärkung der Selbstbestimmung und mitten im Sozialraum zu leben. Da die Wohnangebote von Regens Wagner in Lautrach, mit derzeit rund 130 Plätzen in der Deybachstraße auch künftig den neuesten Standards entsprechen sollen, hat sich die Einrichtung dazu entschlossen, alle Wohnangebote bis 2036 dezentral neu zu bauen, um gelebte Inklusion zu ermöglichen.
Das bereits mit dem Bezirk und der Regierung von Schwaben abgestimmte Konzept sieht den Neubau von einem der insgesamt drei geplanten Wohnheimen mit 24 Plätzen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen bzw. Mehrfachbehinderungen und ein Appartementhaus mit einer betreuten Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen in Bad Grönenbach vor. Geplant sind zudem Wohnungen für das Ambulant Betreute Wohnen sowie Büros für die Offenen Hilfen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bereits 2023 beginnen. Der Neubau eines Pflege-Wohnangebots mit 40 Plätzen und zwei weitere Wohnheime mit je 24 Plätzen sind für Lautrach selbst vorgesehen. Eines davon soll am jetzigen Standort und ein weiteres im Neubaugebiet Gaishornweg entstehen. Sind alle Bauprojekte im Unterallgäu und der Stadt Memmingen umgesetzt, können bestehende, ältere Gebäudeteile am Standort in Lautrach zurückgebaut werden. „Auch am Standort in Memmingen sind wir mit unseren Angeboten für Menschen nach einem Schädel-Hirn-Trauma sowie dem Bereich der Offenen Hilfen seit Jahren voll ausgelastet und werden daher das bestehende Haus in der Kemptener Straße um ein weiteres Stockwerk ergänzen. Das Zukunftskonzept orientiert sich dabei an der bisherigen Gesamtplatzzahl“, teilten Konrad und Steinle mit.
Stracke zeigte sich beeindruckt von den umfassenden Plänen der Regens-Wagner-Stiftung. „Der Blick auf die Planungen und Veränderungen zeigt, dass hier immer die Inklusion und die weitere Öffnung zum Sozialraum hin im Vordergrund stehen. Das ist großartig“, so der Abgeordnete auch mit Blick auf das geplante Mehrgenerationenhaus neben dem CAP-Markt. Das geplante Ensemble wird zukünftig die „Neue Mitte“ in Lautrach bilden. „Damit entsteht in Kürze in Lautrach ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Menschen mit und ohne Behinderung. Das ist gelebte Inklusion und hat echten Vorbildcharakter“, betonte Stracke abschließend.
„Seit 175 Jahren setzt sich Regens Wagner für die Belange und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ein. Dabei steht stets der Mensch im Mittelpunkt aller Bemühungen“, so Stracke zu Beginn des Gesprächs. Auch vor dem Hintergrund der seit März bestehenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht sei ihm der Austausch gerade jetzt ein besonderes Herzensanliegen. Schon zu Beginn des Jahres hatte sich die Regens-Wagner-Stiftung an den Abgeordneten gewandt und die Sorgen mit Blick auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht geschildert. "Dass sich der Bundestagsabgeordnete Zeit für dieses Gespräch nimmt, ist für uns auch ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit. Darüber freuen wir uns umso mehr, als wir derzeit vor enormen Herausforderungen stehen", freuten sich Konrad und Steinle.
So verstärke die einrichtungsbezogene Impfpflicht den ohnehin schon kritischen Personalmangel in der Pflege. Rund zehn Mitarbeiter hätten mittlerweile deshalb gekündigt, berichtete Konrad. Etwa 15 Prozent seiner Mitarbeiter seien ungeimpft und noch einmal ebenso viele der Bewohner. Auch die Neueinstellung potentieller Bewerber sei durch die Impfpflicht deutlich schwerer geworden. Deshalb bleibe das größte Anliegen die Abschaffung dieser Hürde, auch wenn jede positive Impfentscheidung seitens der Regens-Wagner-Stiftung nach wie vor sehr begrüßt werde.
"Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat der einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Dezember 2021 zum besseren Schutz von vulnerablen Gruppen zugestimmt. Die Zustimmung damals erfolgte jedoch vor dem Eindruck, dass die Bundesregierung eine allgemeine Impfpflicht beschließen werde und sich auch die im Krankheitsverlauf weit gefährlichere Delta-Variante des Coronavirus durchsetzen würde. Beides erfolgte bekanntlich nicht", erklärte der Abgeordnete. "Aus meiner Sicht sind jetzt wesentliche Grundlagen für die damalige Entscheidung entfallen. Daher stehe ich einer Diskussion über eine sofortige Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht sehr offen gegenüber", verdeutlichte Stracke. "Unser Austausch heute bestätigt mich in dieser Haltung. Daher ist es gut, dass die bayerische Staatsregierung im Vollzug des Impfgesetzes Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein erkennen lässt. Ansonsten wären ein Pflegechaos und Versorgungsengpässe die Folgen", so Stracke.
Vor dem Gespräch hatten Konrad und Steinle bereits mit ihrem Gast einen Rundgang durch die Hauptgebäude unternommen. „Heute steht die Regens-Wagner-Stiftung Lautrach an einem entscheidenden Zukunft- und Wendepunkt. Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2008, die in Deutschland mit dem Bundesteilhabegesetz seit 2017 in mehreren Stufen umgesetzt wird, will eine inklusive Gesellschaft. Menschen mit Behinderung sollen ebenso an dieser teilhaben können, wie Menschen ohne Behinderung“, führte Konrad dabei aus. Dazu gehöre vor allem die Stärkung der Selbstbestimmung und mitten im Sozialraum zu leben. Da die Wohnangebote von Regens Wagner in Lautrach, mit derzeit rund 130 Plätzen in der Deybachstraße auch künftig den neuesten Standards entsprechen sollen, hat sich die Einrichtung dazu entschlossen, alle Wohnangebote bis 2036 dezentral neu zu bauen, um gelebte Inklusion zu ermöglichen.
Das bereits mit dem Bezirk und der Regierung von Schwaben abgestimmte Konzept sieht den Neubau von einem der insgesamt drei geplanten Wohnheimen mit 24 Plätzen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen bzw. Mehrfachbehinderungen und ein Appartementhaus mit einer betreuten Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen in Bad Grönenbach vor. Geplant sind zudem Wohnungen für das Ambulant Betreute Wohnen sowie Büros für die Offenen Hilfen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bereits 2023 beginnen. Der Neubau eines Pflege-Wohnangebots mit 40 Plätzen und zwei weitere Wohnheime mit je 24 Plätzen sind für Lautrach selbst vorgesehen. Eines davon soll am jetzigen Standort und ein weiteres im Neubaugebiet Gaishornweg entstehen. Sind alle Bauprojekte im Unterallgäu und der Stadt Memmingen umgesetzt, können bestehende, ältere Gebäudeteile am Standort in Lautrach zurückgebaut werden. „Auch am Standort in Memmingen sind wir mit unseren Angeboten für Menschen nach einem Schädel-Hirn-Trauma sowie dem Bereich der Offenen Hilfen seit Jahren voll ausgelastet und werden daher das bestehende Haus in der Kemptener Straße um ein weiteres Stockwerk ergänzen. Das Zukunftskonzept orientiert sich dabei an der bisherigen Gesamtplatzzahl“, teilten Konrad und Steinle mit.
Stracke zeigte sich beeindruckt von den umfassenden Plänen der Regens-Wagner-Stiftung. „Der Blick auf die Planungen und Veränderungen zeigt, dass hier immer die Inklusion und die weitere Öffnung zum Sozialraum hin im Vordergrund stehen. Das ist großartig“, so der Abgeordnete auch mit Blick auf das geplante Mehrgenerationenhaus neben dem CAP-Markt. Das geplante Ensemble wird zukünftig die „Neue Mitte“ in Lautrach bilden. „Damit entsteht in Kürze in Lautrach ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Menschen mit und ohne Behinderung. Das ist gelebte Inklusion und hat echten Vorbildcharakter“, betonte Stracke abschließend.