Sorgen der Bauern Thema in Pfronten

Pfronten. Der Wolf ist nicht das Einzige, mit dem Landwirte in den Bergen zu kämpfen haben. Auch Bürokratie, als Gängelung empfundene Vorschriften und aus ihrer Sicht falsch verstandener Naturschutz machen ihnen das Leben schwer.

Das wurde bei einem Fachgespräch in Pfronten über die Zukunft der Berglandwirtschaft und der Alpwirtschaft deutlich, an dem neben dem Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Bayerische Bergbauern und Europaminister Eric Beißwenger auch Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke, der ehemalige Leiter des Landwirtschaftsamts Kempten Dr. Alois Kling sowie Vertreter des Bauernverbands (BBV) und Landwirte teilnahmen. Ein Miteinander von Wolf und Alpwirtschaft könne es nicht geben – darin war sich die Runde einig. Die Alpwirtschaft sei aber nötig, um Artenvielfalt und Attraktivität für Gäste zu sichern. „Wir brauchen ein wolfsfreies Gebiet in den Alpen“, betonte BBVKreisobmann Andreas Schmidt. Wolfssichere Zäune zu errichten, sei dort nicht möglich und der Einsatz von Herdenschutzhunden problematisch, machte Beißwenger deutlich: Wittern zum Beispiel Kangals einen Wolf, greifen sie ihn an. Tragisch, wenn der „Wolf“ das Hündchen einer Touristin ist.

Als weitere existenzielle Bedrohung wurde ein Verbot der Anbindehaltung ausgemacht. Kling beklagte, dass eine von ihm mitinitiierte Pfrontener Resolution zum Erhalt der Kombihaltung im Bundeslandwirtschaftsministerium keinen Widerhall fand. Viele Landwirtsfamilien seien zum Aufgeben gezwungen, weil ihnen Platz und Geld für den Umbau fehlten. Und das seien gerade die, bei denen die Tiere praktisch zur Familie gehören. Das seien die gesündesten, sagte Landtagsabgeordneter und Metzgermeister Andreas Kaufmann.