München hofft noch

Berlin - Verpasste Flüge, gestresste Passagiere, teure Entschädigungszahlungen: Mit bis zu 2000 Hilfskräften aus der Türkei wollte die Bundesregierung das Chaos bei der Abfertigung von Flügen ordnen und die langen Wartezeiten an den Gepäckbändern verkürzen. Keine zwei Monate nach der Ankündigung, den neuen Gastarbeitern schnell und unbürokratisch ins Land zu verhelfen, stellt sich nun heraus: Das Angebot stößt weder in der Türkei selbst auf großes Interesse noch bei den Betreibern der deutschen Flughäfen.

Wie das Bundesinnenministerium auf eine Anfrage des Allgäuer Abgeordneten Stephan Stracke (CSU) bestätigte, sind bis Anfang August erst 44 Anträge auf entsprechende Arbeitsvisa eingegangen, erteilt wurde danach erst ein einziges Visum. „Die großspurige Ankündigung der Bundesregierung erweist sich damit als Luftnummer“, betonte Stracke gegenüber unserer Redaktion und sprach von einer „Blamage“ für die Ampelkoalition. „Genau zum Ende der Ferien droht nun wieder großes Chaos an deutschen Flughäfen. Es sind die Urlaubsrückkehrer, die erneut unter der Unfähigkeit der Regierung leiden müssen.“