Horrorszenario abgewendet

Füssen - Gute Nachrichten sind bei den Stichworten „Stadt Füssen“ und „Finanzen“ eine Seltenheit. Umso größer ist die Erleichterung jetzt über eine Nachricht aus Berlin. „Die Kuh ist vom Eis“, sagt Stephan Stracke. Der CSU-Bundestagsabgeordnete meint damit die geplante Änderung der Ampelregierung zum Jahressteuergesetz. Sie hätte vorgesehen, dass Bürger künftig beim Besuch von Sporteinrichtungen wie Hallenbädern oder Eisstadien keine Mehrwertsteuer mehr bezahlen hätten müssen.

Eigentlich eine gute Nachricht. Doch offenbar waren die Pläne nicht ganz ausgegoren. Denn konkret auf den Fall Füssen bezogen hätte das bedeutet, dass die Stadt zwischen 300.000 und 400.000 Euro mehr hätte für den laufenden Betrieb pro Jahr aufbringen müssen. Zu tun hat das mit dem Steuerrecht. Denn derzeit schreibt die Stadt ihre Investitionen in den veralteten Bundesstützpunkt für Eishockey und Curling ab. So kann sie sich eine Menge Geld sparen. Die Pläne der Ampel hätten dies zunichte gemacht.

Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) hatte für den Fall bereits angedroht, die Eismieten drastisch erhöhen zu müssen. Jüngst hatte er die Verantwortlichen des Eishockey-Oberligisten EV Füssen in allergrößte Alarmbereitschaft versetzt, als er ihnen eine Verdoppelung der Kosten zur Stadionmiete ankündigte. Hintergrund war eben jene Steuerreform des Bunds. Aus Vereinskreisen hieß es, der EVF könne unter diesen Voraussetzungen dann nicht mehr drittklassig bleiben und müsste aus finanziellen Gründen zwangsabsteigen. Dementsprechend groß ist nun die Erleichterung der Verantwortlichen. Der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag Sebastian Brehm äußert sich zu dem Thema sehr deutlich. „Leider lässt die Ampel wieder einmal das Feingefühl in der sachgerechten Politik vermissen und schafft erstmal Verunsicherung. Diese Änderung hätte in den Kommunen eine handfeste finanzielle Krise bei Finanzierung der Sportstätten ausgelöst.“