(Geld-)Regen an der Tongrube

Pforzen - „Gehen wir in die Grube!?“ Wagemutig gab sich Markus Blume am Mittwochnachmittag bei seiner Stippvisite in Pforzen. Der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst besuchte die Gemeinde, in der 2019 der Sensationsfund des Urzeitaffen „Udo“ gemacht wurde – und wollte auch ganz nah an den Ort, an dem die Wissenschaftler graben und weiterhin fündig werden. Doch das komplette Ostallgäuer Empfangskomitee riet dem CSU-Politiker dringend von einem Abstecher in die Tongrube bei der Hammerschmiede ab. Im Januar und bei einsetzendem Regen hätten die feinen Halbschuhe und der edle Zwirn des Ministers bei einem Marsch an die matschige „Udo“-Fundstelle wohl arg gelitten. So beließ man es bei einer Besichtigung der grünen „Udo-Info-Box“ am B16-Kreisverkehr und vereinbarte, die Wanderung in die Grube im Sommer nachzuholen. „Wir sehen uns wieder“, sagte Blume am Ende des anschließenden Gesprächs im Pforzener Rathaus.

Landtagsabgeordnete Angelika Schorer, Landrätin Maria Rita Zinnecker und Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke (alle CSU) freuten sich über die Beachtung, die „Udo“ und das nördliche Ostallgäu nun in München fänden. Allerdings brachten sie auch gleich das Projekt eines größeren Besucherzentrums oder Urzeit-Museums in Pforzen ins Spiel. Doch in diesem Punkt dämpfte Blume die Begeisterung und sprach sich für eine Entwicklung „step by step“ („Schritt für Schritt“) aus. Zudem gelte es, die weiteren Grabungen in der Tongrube und die damit verbundene wissenschaftliche Arbeit weiter zu finanzieren. Angesichts der „nationalen Bedeutung“ der Pforzener Funde sollten daran auch der Bund und seine wissenschaftliche Förderinstitution, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, miteinbezogen werden.