„Die Stimmung ist besser als die Lage“

Halblech/Ostallgäu - Die anhaltende Wirtschaftskrise hat auch die Industrie im Königswinkel mittlerweile fest im Griff. Daran ließen die Vertreter mehrerer heimischer Unternehmen bei einem Treffen mit Jens Spahn, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und dem heimischen CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke keine Zweifel. „Viele stehen kurz vor der Kurzarbeit“, verdeutlichte Mathias Bihler, Geschäftsführer der gleichnamigen Halblecher Firma und Gastgeber der Runde, die Dramatik der Situation.

Die Zahl der Firmenpleiten ist auf Rekordhoch, ein Wachstum findet nicht mehr statt und in der Autoindustrie drohen Massenentlassungen. Keine Frage, die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise. Ein Ausweg ist auch wegen der verfahrenen politischen Lage nicht in Sicht. Um zu verdeutlichen, wie dramatisch die Lage tatsächlich ist, trafen sich jetzt ungefähr ein Dutzend heimischer Unternehmer mit Jens Spahn und Stephan Stracke.

Dabei ging es den Firmenchefs auch, darum zu erfahren, was von einer wahrscheinlich unionsgeführten neuen Bundesregierung zu erwarten ist. Einig waren sich die Unternehmer, dass die Situation besorgniserregend ist. „Es ist fünf vor 12, wenn nicht schon 12“, fasste Andreas Hofer sen. von der Firma Prometall aus Rieden die Stimmung unter den Anwesenden zusammen. Alle in der Runde würden sich große Sorgen machen. Ursache der Krise seien die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie hohe Energiepreise, ausbleibende Förderungen für Investitionen, zu hohe Steuern und eine lähmende Bürokratie. Für den Bau von zwei Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern habe er 10.000 Seiten Papier vorlegen müssen, berichtete Josef Gunkel, Inhaber der beiden Halblecher Firmen Gunkel Elektro GmbH und Gunkel Neue Energien GmbH. „Da killt uns die Bürokratie. Das ist ein Wahnsinn!“ Die Folge dieser toxischen Mischung seien ausbleibende Investitionen, was die Wirtschaft lähme und Wachstum verhindere, machten die Anwesenden deutlich. Die Automobilzulieferer litten zudem unter der wachsenden Konkurrenz aus China, wie Thomas Guglhör von der EPT GmbH berichtete.