Bundestagswahl im Wahlkreis Ostallgäu: Direktkandidat Stephan Stracke (CSU) im Gespräch

Es sei schon ein besonderer Wahlkampf, so mitten im Winter, erzählt Stephan Stracke dem ­Kreisboten, als man sich zum Gespräch im Abgeordnetenbüro in Kaufbeuren trifft. Plakate kleben mit klammen Fingern bis in die Dunkelheit, das sei schon herausfordernd, sagt der CSU-Direktkandidat und Bundestagsabgeordneter seit nunmehr fast 16 Jahren schmunzelnd. 

Irsee/Ostallgäu – Ob er es der Ampelkoalition daher nachtrage, nicht doch regulär durchgehalten zu haben? Stephan Stracke schüttelt den Kopf, nutzt die Chance jedoch nicht, das Ampel-Aus hämisch zu kommentieren: „Das Parlament hat dem Kanzler das Vertrauen entzogen“, sagt er sachlich. „Neuwahlen sind jetzt der einzig richtige Schritt.“ Und nicht nur die Kälte, auch die Kürze des Wahlkampfs sei außergewöhnlich, fügt er hinzu. „Dieses Mal ist es kein Langstreckenlauf, sondern ein Sprint.“ 

Über die Ziellinie will Stracke aber keine Bestzeit bringen, sondern den „Politikwechsel“ hin zu mehr Wohlstand und Sicherheit für Deutschland, so formuliert er es plakativ. Und er wirbt für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in seine Person. Denn der 50-jährige Kaufbeurer will zum fünften Mal für das Ostallgäu in den Bundestag.

Warum ihn der Beruf des Politikers nach teilweise mühsamen Jahren immer noch begeistert, will die Reporterin wissen. „Ich will mit der erneuten Kandidatur die Heimat vor Ort aktiv gestalten“, stellt Stracke klar. „Wie es in den vergangenen Jahren auch schon mit Leidenschaft und guter Vernetzung gelang.“ 

A propos Vernetzung: Heute Morgen habe er noch Pausenbrote für die drei Kinder zuhause in Irsee geschmiert, am Montag nehme er das Flugzeug nach Berlin, erzählt er. Das fast wöchentliche Pendeln zwischen der Hauptstadt und dem Ostallgäu sei für ihn existentiell wichtig, die Präsenz vor Ort sowieso. „Ich funktioniere wie ein Transmissionsriemen und verschaffe so den Stimmen der Allgäuer in Berlin Gehör.“ Die Gespräche mit Unternehmern, Vetretern der Landwirtschaft oder Vereinen seien für ihn der „Praxistest“, ob Gesetzesvorhaben, die im Bundestag diskutiert würden auch in der Praxis funktionierten. „Wenn ich im Ostallgäu unterwegs bin, bekomme ich immer einen Laufzettel mit.“