„Wir dürfen die Menschen nicht aus dem Blick verlieren“

Kaufbeuren/Ostallgäu. Zum Gedankenaustausch traf sich der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) mit Vertreterinnen und Vertretern der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Augsburg. Bei dem Gespräch in Kaufbeuren standen die Themen „Flexibilisierung der Arbeitszeit“, „Grundrente“ und „soziale Selbstverwaltung“ im Mittelpunkt.

„Ich freue mich, dass wir uns heute über zentrale Zukunftsthemen in der Arbeitsmarktpolitik austauschen. Deshalb habe ich Sie zu diesem Gespräch eingeladen“, begrüßte Stracke seine Gäste. Mit ihm diskutierten der KAB-Diözesansekretär Peter Ziegler, Diözesanpräses Georg Steinmetz, die stellvertretende Diözesanvorsitzende Brigitte Mörz sowie Ferdinand Reimann von der KAB-Kreisleitung Ostallgäu.

Die Gäste hatten ganz konkrete Anliegen im Gepäck. So betonte Ziegler mit Blick auf die Flexibilisierung der Arbeitszeit, dass sein Verband an der gegenwärtigen Regelung der Arbeitszeiten festhalte. Die KAB fürchte, dass mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten notwendige Ruhephasen nicht eingehalten werden, wodurch die Gefahr von mehr Unfällen und insgesamt einer höheren gesundheitlichen Beeinträchtigung zunehme. Stracke betonte, dass die derzeitige starre Regelung der Arbeitszeiten den Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht mehr gerecht werde. Es sei deshalb notwendig, die Arbeitszeitenregelung an das EU-Recht anzugleichen. Der Schutz der Ruhephasen sei dabei selbstverständlich zentral, waren sich die Gesprächspartner einig.

Beim Themenschwerpunkt Grundrente wiesen die KAB-Vertreter auf eine mangelnde Zielgenauigkeit hin. Nur 22 Prozent der aktuellen Grundsicherungsempfänger hätten eine Chance auf Grundrente, da nur diese die geforderten 35 Beitragsjahre erreicht hätten. Stracke machte deutlich, dass die Grundrente gerecht sei. „Sie ist eine Belohnung von Lebensleistung. Wer 35 Jahre gearbeitet hat, soll in der Rente besser dastehen als derjenige, der nicht gearbeitet hat“, erklärte der Abgeordnete.

Seine Unterstützung sicherte Stracke der KAB bei der Ausgestaltung der Sozialwahlen zu. Derzeit prüfe die Bundesregierung, ob die Sozialwahlen manipulationssicher online durchgeführt werden könnten. Das Bundesarbeitsministerium arbeite aktuell an einer Reform der Sozialwahlen. „Mir ist es wichtig, dass in den Sozialversicherungen auch weiterhin die Vielfalt in der Vertretung der Versicherten vorherrsche und auch kleine Partner angemessen beteiligt werden“, so Stracke abschließend.