Stracke: Schließung der Rehaklinik in Buching ist das falsche Signal
Kaufbeuren/Buching. Nach der Ankündigung einer drohenden Schließung der psychosomatischen Rehaklinik in Buching hat der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) mit dem Vorsitzenden der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Schwaben Peter Ziegler gesprochen.
„Herr Ziegler hat mir mitgeteilt, dass der DRV-Vorstand Schwaben gestern die Schließung der Klinik beschlossen hat. Aufgrund der Tragweite legt er diese Entscheidung allerdings der Vertreterversammlung vor. Sie soll in ihrer Sitzung am 6. Dezember darüber entscheiden, ob sie dieser Schließungsempfehlung folgen wird“, erklärt Stracke.
„Der Beschluss des Vorstandes ist ein echter Paukenschlag im Ringen um den Standorterhalt. Die Befürchtungen der Schließung werden damit sehr konkret. Jetzt ist die Vertreterversammlung gefordert. Sie muss sich ihrer Verantwortung für die Zukunft der Einrichtung in Buching sehr bewusst sein. Es stehen hier unmittelbar 90 Arbeitsplätze auf dem Spiel“, betont der Abgeordnete.
Hintergrund für die Schließungsüberlegungen ist, dass es bisher nicht gelungen ist, die Chefarztstelle in der Klinik zu besetzen. Auch wäre perspektivisch mit einem Investitionsbedarf in Höhe eines knapp zweistelligen Millionenbetrags zu rechnen. Nach der Vorstellung des DRV-Vorstands würden 40 der insgesamt 116 Betten an die DRV-eigene Fachklinik für Psychosomatik und Orthopädie in Lindenberg-Ried verlagert.
Den Chefarztposten zu besetzen, ist nach Rücksprache des Abgeordneten mit dem Bayerischen Sozialministerium eine interne Strukturvorgabe der Deutschen Rentenversicherung.
„Die Verantwortung für die Entscheidung liegt ausschließlich bei der Selbstverwaltung der DRV Schwaben. Ich appelliere an die Vertreterversammlung, dieser Schließungsempfehlung nicht zu folgen. Es muss nochmals alles daran gesetzt werden, die Chefarztstelle zu besetzen. Dafür sollten sich die Verantwortlichen die notwendige Zeit geben“, so Stracke. In Buching werde sehr gute Arbeit geleistet. Auch trage sich die Klinik wirtschaftlich. Zudem wurde immer wieder in den Standort investiert, wie zuletzt in die Sanierung des Schwimmbades, berichtet Stracke.
„Die Zahl von psychischen Störungen wie Depression und Burnout ist in den letzten Jahren deutschlandweit massiv angestiegen. Diese Erkrankungen sind der häufigste Grund für den Ausstieg aus dem Erwerbsleben. Angesichts dessen wäre eine Schließung das vollkommen falsche Signal. Wir müssen vielmehr alles daran setzen, dass psychisch Kranke ins Erwerbsleben zurückfinden. Dafür bietet die Buchinger Klinik beste Voraussetzungen. Insbesondere ist der Erholungswert im Allgäu einzigartig“, resümiert der Abgeordnete.