Politik in Fahrt

15 Radler, 40 Kilometer Fahrtstrecke und der Besuch von vier Unterallgäuer Firmen: Die 1. Radltour „Politik in Fahrt“ mit den beiden CSU-Abgeordneten Stephan Stracke (MdB) und Klaus Holetschek (MdL) durch die beeindruckende Natur des Illerwinkels bis in den südwestlichen Teil des wunderschönen Unterallgäus war ein voller Erfolg. Durch die großartige Unterstützung von Irene Pohl, Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), die die Teilnehmer sicher und souverän von Station zu Station führte, lief die Tour reibungslos und ohne Probleme ab.

Gestärkt nach einem zünftigen Weißwurstfrühstück in Illerbeuren, in der Gastwirtschaft am Bauernhofmuseum, und einer kurzen Einweisung durch den ADFC, ging es Richtung Legau. Dort machten die Radler halt bei der Firma Rapunzel. Geschäftsführer Joseph Wilhelm hieß die Teilnehmer bei der Betriebsführung herzlich willkommen. Das Unternehmen gilt als Pionier für Bioprodukte. Über 550 Produkte umfasst inzwischen das Sortiment. Wilhelm betonte die Wichtigkeit gentechnikfreier Produkte für den Verbraucher in Deutschland. „Zukünftig kann Bayern darüber selbstständig entscheiden, ob gentechnikverändertes Saatgut angebaut werden darf oder nicht. Dies ist ein großer Erfolg der CSU auf europäischer Ebene“, erklärten Stracke und Holetschek. Für den Einsatz von Gentechnik im Allgäu sahen die Abgeordneten keinen Bedarf.

Auf die Radsportbegeisterten wartete nun eine strapaziöse Etappe von Legau nach Bad Grönenbach. Dabei kam das Kneippbecken an der Iller für eine kurze Verschnaufpause wie gerufen.

12 Kilometer später kam der gesamte Tross im Kneipp-Kurort Bad Grönenbach an. Nach einem Besuch der Heliosklinik am Stiftsberg und anschließendem Mittagessen im nahegelegenen Allgäu-Ressort schwangen sich alle wieder motiviert auf ihre Drahtesel und nahmen ihr nächstes Ziel, Mammut Basecamp 1 in Wolfertschwenden, ins Visier. Das weltweit operierende Unternehmen ist für viele Freizeitsportler und Profis die erste Adresse in Sachen Klettern, Ski-Alpin, Schuhe, Kleidung und Ausrüstung. Am hiesigen Standort betreibt Mammut die europaweite Logistik mit rund 220 Mitarbeitern. Nachdem das Unternehmen erfolglos versuchte, sich am Standort Memmingen zu erweitern, fand es in Wolfertschwenden an der A7 sein neues Domizil. „Das Beispiel der Firmensitzverlagerung zeigt, wie wichtig es ist, aktive kommunale Standortpolitik zu betreiben“, sagte Klaus Holetschek. Stracke ergänzte: „Mit der A7 und der A96 ist das Unterallgäu ein perfektes Drehkreuz für Logistikunternehmen. Diese Infrastruktur ist ein echter Wettbewerbsvorteil“.

Nicht ganz so schnell, aber gepeitscht vom einsetzenden Regen, trieb es die Radler zu ihrer vorletzten Etappe nach Hawangen. Im Milchwerk wurden sie vom stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Allgäu Milch Käse eG Xaver Keller und Geschäftsführer Hubert Dennenmoser zu einer Brotzeit herzlich eingeladen.

Im Mittelpunkt des gemeinsamen Gesprächs stand die angespannte Situation am Milchmarkt. „Bei einem derzeitigen Milchpreis von unter 30 Cent pro Liter kann ein landwirtschaftlicher Betrieb nicht kostendeckend wirtschaften und somit nicht langfristig überleben. Die Politik muss in dieser Situation helfen“, appellierte Keller an die Abgeordneten. Die beiden CSU-Politiker Stracke und Holetschek betonten: „Wir stehen zu unseren bäuerlichen Familienbetrieben. Das Unterallgäu ist Bauernland und das muss es auch bleiben“.

Schlusspunkt der Radtour bildete ein lockeres politisches Biergartengespräch am Abend im Engelkeller in Memmingen. Mit über 30 Interessierten diskutierten Stracke und Holetschek über die aktuelle Flüchtlingsproblematik. Die Aufnahmebereitschaft Deutschlands für politisch Verfolgte sei enorm, allerdings bedürfe es der Solidarität aller EU-Länder. Hier versage die europäische Union kläglich, zeigten sich die Abgeordneten überzeugt.