Ortsumfahrung Marktoberdorf/Bertoldshofen: Die Finanzierung steht

Stracke: „Der Bund stellt 31,5 Millionen Euro für den Bau zur Verfügung“

Marktoberdorf/Bertoldshofen. Gute Nachrichten aus Berlin kann der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) für das Ostallgäu vermelden: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt teilte Stracke am heutigen Mittwoch persönlich mit, dass die Finanzierung der Ortsumgehungen von Marktoberdorf und Bertoldshofen gesichert ist. Der Bund stellt für die seit Jahren in der Planung befindliche große und wichtige Infrastrukturmaßnahme 31,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Das jahrelange Ringen um eine verkehrliche Entlastung von Marktoberdorf und Bertoldshofen findet damit ein glückliches Ende. Mit den Umgehungsstraßen wird der Verkehr wesentlich sicherer und flüssiger. Insbesondere der Durchgangsverkehr auf der B16 wird aus dem Innenstadtbereich von Marktoberdorf herausgenommen. Mein langjähriger, hartnäckiger Einsatz zahlt sich nun aus“, freute sich Stracke.

Deutschland müsse das Land der Investitionen und der Innovationen bleiben, erklärte Dobrindt. Darum habe er zu Beginn der Legislaturperiode einen Investitionshochlauf gestartet, der die Mittel für den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland um 40 Prozent auf ein Rekordniveau steigert und klare Prioritäten setzt, betonte Dobrindt gegenüber Stracke. Die Ortsumfahrung von Marktoberdorf und Bertoldshofen ist Teil eines Investitionspaketes für Bundesfernstraßen und das einzige Vorhaben in ganz Schwaben, das im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans steht und Baureife hat.

Die Projektgeschichte reicht bis in das Jahr 1988 zurück. Durch eine großräumige Umfahrung soll das Stadtzentrum von Marktoberdorf vom Durchgangsverkehr auf der B16 entlastet werden. Die gegenwärtig durch den Ort Bertoldshofen verlaufende B472 soll diesen künftig im Norden umgehen. Dazu wird der Bau eines neuen rund 600 Meter langen Tunnels erforderlich. Zugleich soll eine direkte Anbindung an die dann vierspurige B12 geschaffen werden.

Der Planfeststellungsbeschluss vom 28. Februar 2011 war beklagt. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die Klage am 15. April dieses Jahres nach rund vierjähriger Verfahrensruhe abgewiesen.

Dass das über Jahre ruhende Gerichtsverfahren wieder vorangetrieben wurde, ist nicht zuletzt Verdienst der unermüdlichen Bemühungen von Stracke. Gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Angelika Schorer, Landrätin Maria Rita Zinnecker und dem Marktoberdorfer Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell (alle CSU) hatte er in zahlreichen Gesprächen insbesondere gegenüber dem Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann erfolgreich auf die Fortsetzung des Verfahrens hingewirkt, um nun endlich Baureife für die Umgehungsstraßen zu erreichen. „Nach dem Abweisen der Klage habe ich im April erklärt, noch in diesem Jahr für die Finanzierung des Vorhabens sorgen zu wollen. Dies ist mir jetzt wie versprochen gelungen“, unterstrich Stracke.

Die Umgehungsstraße erstreckt sich, inklusive des Tunnels Bertoldshofen, auf eine Gesamtlänge von rund neun Kilometern. Davon konnte bereits 2014 auf Betreiben von Stracke ein Teilprojekt auf einer Länge von 1,9 Kilometern realisiert werden. Dabei entstand auch ein neuer Kreisverkehr südlich von Marktoberdorf.

Mit der Finanzierung hat der Bund nun die Weichen für die Fortsetzung des Bauvorhabens gestellt. Wenn der notwendige Grunderwerb zeitnah erfolgen kann, dann hat das Großprojekt die Chance rasch Fahrt aufzunehmen. Um den Grunderwerb zügig durchführen zu können, können Tauschflächen von rund 25 Hektar angeboten werden. Davon hat die Stadt Marktoberdorf aus eigenem Besitz mehr als 19 Hektar zu Verfügung gestellt. „Für ihr vorausschauendes Handeln danke ich ausdrücklich Bürgermeister Dr. Hell und dem gesamten Stadtrat. In den Dank miteinbeziehen möchte ich auch und nicht zuletzt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und meinen schwäbischen Kollegen Ulrich Lange, den verkehrspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass mit der erfolgten Bereitstellung der Mittel, das Nadelöhr der Finanzierung nun durchlaufen ist.“