Stephan Stracke beim Rundgang durch die ALDI SÜD Filiale in Kaufbeuren. Bildquelle: Abgeordnetenbüro/Andrea Friebel

Nahversorgung, Ladeinfrastruktur und Planungssicherheit

Kaufbeuren - Bei einem Vor-Ort-Besuch in der ALDI SÜD Filiale in der Neugablonzer Straße in Kaufbeuren informierte sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) über aktuelle Herausforderungen im Lebensmitteleinzelhandel. Im Gespräch mit den Unternehmensvertretern Christoph Cleesattel, Carlos Rasel und Mario Hohn (ALDI SÜD) sowie Felix Landes (ALDI Nord) standen Themen wie die Energie- und Standortpolitik, die Umsetzung europäischer Vorgaben und der Ausbau von Ladeinfrastruktur im Fokus.  

"ALDI SÜD steht wie kaum ein anderes Unternehmen für eine verlässliche und bezahlbare Grundversorgung gerade auch in ländlichen Regionen wie dem Allgäu. Dass das Unternehmen dabei zugleich in Innovation, Klimaschutz und moderne Infrastruktur investiert, ist bemerkenswert", betonte Stracke nach dem Rundgang durch die Filiale in der Neugablonzer Straße.  

Ein Thema des Austausches war die geplante EU-Richtlinie zur Gebäudeenergieeffizienz, die bis Mai 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden muss. Sie schreibt unter anderem vor, dass Nicht-Wohngebäude wie im Lebensmitteleinzelhandel zukünftig im Neubau, bei größeren Umbauten und im Bestand einen hohen Anteil ihrer Parkplätze mit Lademöglichkeiten für E-Autos ausstatten müssen. ALDI SÜD betreibt, wie Carlos Rasel berichtete, schon seit einigen Jahren eigene Ladesäulen auf seinen Parkplätzen und hat dabei festgestellt: Kundinnen und Kunden nutzen vor allem die Schnellladesäulen, bei denen man in rund 30 Minuten, also während eines normalen Einkaufs, mehrere hundert Kilometer Reichweite nachladen kann. Ladesäulen, die in der gleichen Zeit kaum Reichweite bringen, bleiben hingegen oft leer. Deshalb setzt ALDI SÜD lieber auf Ladeleistung statt viele leistungsschwache Ladepunkte. Das Unternehmen wünscht sich bei der Umsetzung der neuen EU-Regeln mit Blick auf diese Erfahrungen deutlich mehr Spielraum. "Die Elektromobilität braucht tragfähige Konzepte, keine pauschalen Vorgaben, die in der Praxis scheitern", so Stracke dazu. Entscheidend sei, dass sich Qualität vor Quantität durchsetze. Es brauche eine Umsetzung, die technologischen Fortschritt ermöglicht und sich am tatsächlichen Kundenverhalten orientiert.  

Im weiteren Gesprächsverlauf wurden auch mögliche Entwicklungen des bestehenden ALDI SÜD Standorts im Kaufbeurer Innovapark angesprochen. Das Unternehmen sieht an diesem Standort grundsätzlich Potenzial für eine nachhaltige Attraktivitätssteigerung des Standortes, etwa durch eine Ergänzungsbebauung wie z.B. einen Drogeriemarkt. Planungsrechtliche Vorgaben stehen dem derzeit allerdings noch entgegen. Stracke, der auch Stadtrat in Kaufbeuren ist, erklärte: "Solche Fälle zeigen, wie wichtig es ist, unternehmerische Ideen und städtebauliche Vorgaben in Einklang zu bringen." Die Entscheidung dazu liege jedoch in der Verantwortung der Stadt