„Kein Desinteresse an Politik bei der Generation Y“
Füssen. Mit Schülerinnen und Schülern der zehnten Jahrgangsstufe der Realschule Füssen diskutierte der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) über Schwerpunkte der Bundes- und Landespolitik. Ein Teil der Schüler war im Rahmen ihrer Klassenfahrt auf Einladung von Stracke zu Gast im Deutschen Bundestag gewesen. Das Gespräch mit ihrem Abgeordneten holten sie nun nach. Die Chance zum Austausch mit dem Bundespolitiker nutzten bei dieser Gelegenheit alle fünf zehnten Klassen. Stracke war eigens nach Füssen gekommen, um sich den vielen Fragen der jungen Leute zu stellen.
Von den Eindrücken aus der Bundeshauptstadt, die sie bei ihrer Klassenreise gewonnen hatten, berichteten die Jugendlichen und auch darüber, was sie persönlich mit Berlin verbinden. Im 30. Jahr des Mauerfalls kamen hier rasch die Wiedervereinigung und damit die Veränderung des Gesichts Deutschlands und Europas zur Sprache. Stracke erlaubte einen sehr persönlichen Einblick in seinen Werdegang, denn auch bei ihm sei es in jungen Jahren ein Besuch im damals noch geteilten Berlin gewesen, der ihn letztlich dazu bewegt habe, politisch aktiv zu werden. „Nicht nur abseits zu stehen und zuzusehen, sondern selbst mitgestalten zu können, das hat mich unglaublich motiviert“, erklärte er. Dem Einstieg in die Kommunalpolitik war die Wahl in den Bundestag gefolgt, dem er seit 2009 angehöre, berichtete der Abgeordnete.
Danach, wie seine Arbeit in Berlin und in seinem Wahlkreis aussieht, fragten die Schüler ebenso wie nach dem schönsten Erlebnis in seiner bisherigen Amtszeit und seinen Begegnungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Daneben standen aktuelle Themen der Bundes- und Landespolitik ganz oben auf dem Fragenkatalog der jungen Leute. So kamen der Ausbau der Infrastruktur auf Straße und Schiene ebenso zur Sprache wie die Existenzsorgen der bäuerlichen Familienbetriebe. Großes Interesse zeigten die Jugendlichen an den möglichen Folgen des Brexits für Deutschland und Europa und an den Verhandlungen innerhalb der Großen Koalition im Deutschen Bundestag. „Das Ringen um den Interessensausgleich, der Wille zum Kompromiss, das macht den Charakter der Demokratie aus und das ist auch taktgebend für unsere Arbeit in der GroKo“, erklärte Stracke hierzu.
„Ich freue mich über das spürbare Interesse an Politik, das die Jugendlichen in der Diskussion gezeigt haben. Von der oft zitierten Gleichgültigkeit der „Generation Y“ war hier absolut nichts zu spüren“, so das Resümee Strackes nach zwei spannenden Gesprächsrunden mit insgesamt mehr als 100 Schülerinnen und Schülern.