Gemeinderat Mauerstetten zu Gast im politischen Berlin Im Gespräch mit Stracke - Allgäuschnellweg und Schienennahverkehr wichtigste Themen

Berlin. Eine Delegation des Gemeinderats Mauerstetten, angeführt durch ihren Ersten Bürgermeister Armin Holderried, hat im Oktober die Bundeshauptstadt besucht. Auf Einladung des Allgäuer Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke (CSU) erhielten die Gäste aus dem Ostallgäu einen Einblick hinter die Kulissen des politischen Berlins. Das Gespräch mit Stracke im Paul-Löbe-Haus führte die Gruppe direkt in den Maschinenraum der Demokratie.

Stracke berichtete zum Auftakt über seine Arbeit im Deutschen Bundestag und die an diesem Tag beschlossene Reform der Grundsteuer. Bei der Reform konnte sich die CSU durchsetzen und ein Bürokratiemonster verhindern. Passend zum räumlichen Umfeld, dem Saal, in dem sonst der Verkehrsausschuss tagt, standen schnell Themen der Infrastruktur im Allgäu im Mittelpunkt. Als großen Erfolg für die Verkehrssicherheit ebenso wie für die wirtschaftliche Erschließung des Allgäus bezeichnete Stracke den vierspurigen Ausbau der B12. "Jetzt läuft die konkrete Planungsphase. Wichtig war mir, dass von Anfang an alle Bürgerinnen und Bürger umfassend informiert und in die Planungen mit einbezogen wurden. Mit den regelmäßig stattfindenden Bürgerinformationen zum Allgäuschnellweg wird dies erreicht", so der Abgeordnete.

Ein weiteres Schwerpunktthema war der Personennahverkehr auf der Schiene. Obgleich dies Ländersache und damit Aufgabe des Freistaats ist, setzt sich Stracke deutlich dafür ein, den Pendlern aus dem Allgäu ein bestmögliches Angebot zu schaffen. "Es ist klar, dass mit dem Fahrplanwechsel ab Januar 2022 die Anzahl der Direktverbindungen aus unserer Region nach München oder Augsburg halbiert wird. Für die Pendler bedeutet dies deutlich mehr Umstiege", erklärte Stracke. Nun gelte es das Augenmerk darauf zu richten, wie dies verändert werden könne. Eine Elektrifizierung der Strecken sei zwar wünschenswert, betonte der Abgeordnete, angesichts der jahrzehntelangen Planungsphase und der immensen Kosten aber kein Ansatz für eine zeitnahe Lösung. Aus diesem Grunde müsse man nach alternativen Antriebstechnologien für Züge suchen. Gerade für das Allgäu sehe er hier die Möglichkeit des Wasserstoffzuges. Gemeinsam mit Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller lotet Stracke derzeit die Möglichkeiten für das Allgäu aus. Als erster Erfolg auf diesem Weg darf die Tatsache betrachtet werden, dass das Ostallgäu zusammen mit der Stadt Kaufbeuren und dem Fuchstal in diesem Herbst Modellregion für Wasserstoff wurde und eine Förderung des Bundesverkehrsministeriums erhält. "Wasserstoff könnte bestens geeignet sein, die nicht mehr zukunftsfähigen Dieselloks abzulösen", so Stracke abschließend.

Mit einem Mittagessen, einem Besuch des Plenums und der Besichtigung der Reichstagskuppel rundeten die Gäste aus Mauerstetten ihren spannenden Tag im Deutschen Bundestag ab.