Beim Ortstermin im Schwindenmoos sprach Stephan Stracke mit Landrätin Maria Rita Zinnecker über die Projekte der Moorallianz Allgäu.

Ein intaktes Moor leistet aktiven Klimaschutz

Marktoberdorf/Ostallgäu – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) sprach bei einem Ortstermin im Schwindenmoos im Geltnachtal bei Marktoberdorf mit der Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker über die hier durchgeführten Maßnahmen zum Schutz und Erhalt des Moores sowie über die Fortsetzung der Förderung der Naturschutzprojekte der Allgäuer Moorallianz für die kommenden acht Jahre.  

„Ein intaktes Moor erfüllt wichtige Funktionen für den Klimaschutz, denn Moore binden CO2. Daneben bieten Moore wertvolle Lebensräume, tragen zum Artenschutz bei und sind wichtig für den Wasser- und Nährstoffhaushalt“, so Stracke zum Auftakt des Fachgesprächs. Der Abgeordnete, der als stellvertretender Vorsitzender der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion den Bereich Umwelt verantwortet, wollte sich deshalb am aktuellen Beispiel der Moorbaustelle im Schwindenmoos zum Sachstand der Naturschutzprojekte der Allgäuer Moorallianz austauschen.  

Die Landkreise Ostallgäu und Oberallgäu haben mit dem aus dem bundesweiten Wettbewerb idee.natur hervorgegangenen Naturschutzgroßprojekt schon ab 2009 im Rahmen der Bundesförderung und in Trägerschaft eines gemeinsamen Zweckverbandes „Allgäuer Moorallianz“ einen Schwerpunkt auf die Renaturierung der Allgäuer Moorlandschaften gelegt. Von 2009 bis 2012 wurde die Planungsphase durchlaufen. Daran schloss sich nun eine neunjährige Projektphase an. Das Fördergebiet umfasst mit einer Fläche von rund 14.000 Hektar fünf bedeutsame Moorlandschaften. Insgesamt 9 Millionen Euro wurden und werden hier in den Erhalt von Mooren investiert. Von Seiten des Bundes kommt dabei der Löwenanteil der Förderung mit rund 6,7 Millionen Euro, weitere 15 Prozent steuert dazu der Freistaat bei. Der Eigenanteil der Landkreise liegt bei zehn Prozent der Kosten.   Heuer endet die erste Förderphase. Die beiden Landkreise setzten nun alles daran, dass die Förderung der Naturschutzgroßprojekte nahtlos fortgeführt werden und weitere Mittel von Bund und Land fließen, berichtete Zinnecker beim Ortstermin. Ein entsprechender Antrag wurde beim Bundesumweltministerium für die Jahre 2022 bis 2030 bereits gestellt.

Stracke zeigte sich von den vielfältigen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Moorlandschaften im Allgäu begeistert. Er werde sich dafür einzusetzen, dass die Bundesförderung der gesamten Projekte der Allgäuer Moorallianz für die beantragten nächsten acht Jahre fortgesetzt werde. Auf rund 6,7 Millionen Euro beläuft sich der Bundesanteil nach dem aktuellen von der Moorallianz vorgelegten Finanzierungsplan. „Die Ziele des Klimaschutzgesetzes sind klar definiert. Die Senkenleistung der Moore ist hier ausdrücklich genannt. In diesem Rahmen hat das Naturschutzgroßprojekt der Moorallianz seinen Platz. Es gilt, die bisherige Förderung nahtlos fortzusetzen und so an den bisherigen Erfolg anzuknüpfen“, so der Abgeordnete beim Rundgang im Schwindenmoos.  

Hier wurden in den Sommermonaten verschiedene Dammbauwerke erstellt, mit dem Ziel, die entwässernden Gräben und Torfstiche in geeigneter Weise wieder zu vernässen. Die einzelnen Baufelder im Gelände sind aufgrund der starken Vernässung nur mit Spezialmaschinen und dem Einsatz von Baumatten sowie temporärer Baustraßen aus Rundholzstämmen erreichbar. „Die Dammbauarbeiten wurden bereits abgeschlossen, in diesem Herbst sollen noch Korrekturen an den Umlaufgerinnen nachgearbeitet werden. Die Rundholztrasse wird nach Abschluss aller Arbeiten vollständig entfernt“, teilte die Landrätin mit. Insgesamt schlägt die Moorbaustelle im Schwindenmoos mit rund 180.000 Euro Kosten zu Buche.  

„Hierzulande gelten mehr als 90 Prozent der Moorflächen als entwässert. Sie wurden trockengelegt, um Torf zu stechen und Land- und Forstwirtschaft zu ermöglichen. Entwässerte Moore können jedoch ihre wichtigen Funktionen für Natur- und Klimaschutz nicht oder nur noch teilweise erfüllen. Der Erhalt der Moorlandschaften und eine nachhaltige Bewirtschaftung wiedervernässter Moorböden bleibt eine Daueraufgabe, denn nur ein intaktes Moor leistet aktiven Klimaschutz“, stellte Stracke klar.