Für den guten Zweck abkassiert hat der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke bei Edeka in Lengenwang.

Abkassiert für den guten Zweck

Lengenwang - Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) hatte sich einen Vormittag lang Zeit genommen und sich persönlich bei Edeka Marx in Lengenwang an die Kasse gesetzt. Sein praktischer Einsatz als prominente Aushilfe brachte eine Spendensumme in Höhe von 1.200 Euro für die Einsatzgruppe First Responder Seeg-Lengenwang ein. Der Abgeordnete nutzte den Besuch bei Edeka auch, um sich mit Marktleiterin Daniela Marx sowie Vertretern der EDEKA Südbayern Handels Stiftung & Co. KG über aktuelle Themen wie den Fachkräftemangel im Lebensmitteleinzelhandel, die Auswirkungen der Energiekrise und die damit verbundene Kostenexplosion auszutauschen.

"Die Einladung von Edeka, eine Stunde lang für den guten Zweck abzukassieren, habe ich gerne angenommen. Ich bin immer wieder beeindruckt davon, was die Mitarbeiter im Lebensmitteleinzelhandel leisten. Ich kann all jenen, die tagtäglich an den Kassen unserer Märkte sitzen und den Kunden auch in hektischen Phasen stets ein freundliches Lächeln schenken, nur meine höchste Anerkennung zollen. Sie sind die gute Visitenkarte eines jeden Geschäfts", so der Abgeordnete nach seinem praktischen Einsatz. Dass bei der Aktion von Edeka zugleich der Benefizgedanke im Vordergrund stehe, habe ihn überzeugt, auch heuer wieder bei der Aktion mitzumachen. Schon in vergangenen Jahren hatte Stracke für diese Initiative der EDEKA Südbayern Handels Stiftung & Co. KG stets ein offenes Ohr gehabt und bereits bei verschiedenen Märkten in seinem Wahlkreis "ausgeholfen".

Freude über die Spende herrschte bei Sebastian Hitzlberger, Bianca von Zeboni und Lioba Bader von der Einsatzgruppe First Responder. First Responder ist eine organisierte Erste Hilfe Einheit direkt vor Ort. Die speziell ausgebildeten Helfer übernehmen die Erstversorgung am Einsatzort. Sie verstärken damit die Rettungskette und überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des öffentlichen Rettungsdienstes. Sinnvoll und notwendig sei der Einsatz, da die beiden Gemeinden Seeg und Lengenwang aus rettungsdienstlicher Sicht im Randversorgungsgebiet der Rettungswachen Pfronten, Marktoberdorf und Füssen liegen. "Bei einem Notarzteinsatz beträgt die Anfahrtszeit häufig mehr als zwölf Minuten. Der First Responder kann dieses therapiefreien Intervall deutlich verkürzen", so die Vertreter der Einsatztruppe.

Im Anschluss an den Kasseneinsatz diskutierte Stracke mit den Edeka Kaufleuten die gegenwärtig dramatische Situation auf den Energiemärkten und die daraus resultierenden Herausforderungen für die selbstständigen Kaufleute. Edeka machte deutlich, dass die horrenden Energiekostensteigerungen sowie die dadurch bedingte enorme Kaufkraftzurückhaltung der Verbraucher die Ertragssituation der Kaufleute in einem bis dato unbekanntem Ausmaß belasten. Der mit den gestiegenen Energiekosten verbundene Gewinnrückgang könne nicht über höhere Preise kompensiert werden. Gemeinsam mit weiteren Rahmenbedingungen wie der Anhebung des Mindestlohnes und dem verpflichtenden Ausbau von E-Ladesäulen kämen derzeit auf die Edeka Kaufleute Herausforderungen zu, die ihnen große Sorge bereiteten. Stracke unterstrich in diesem Zusammenhang, dass die Politik nun alles tun müsse, um den Mittelstand zu entlasten und Energiekosten zu senken. Bestehende Förderinstrumente müssten nun rasch für alle Unternehmen, die von den steigenden Energiekosten betroffen sind, geöffnet werden, war er sich mit den Kaufleuten einig. "Die Koalition hat bei den Entlastungsmöglichkeiten im Sommer wertvolle Zeit vertrödelt, statt entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Wir brauchen jetzt ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Abfederung des Energiepreisschocks. Wenn Maßnahmen wie die Gaspreisbremse erst im Frühjahr greifen, ist es zu spät", machte der Abgeordnete deutlich. 

Weiteres Kopfzerbrechen bereite, so die Fachleute von Edeka, derzeit auch der spürbare Fachkräftemangel im Lebensmitteleinzelhandel. Es werde immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden und offene Stellen zu besetzen. Dies führe auch dazu, dass Märkte ihre Öffnungszeiten reduzieren müssten. Die Union habe im Haushaltsausschuss im September ein Fachkräfte-Azubi-Paket mit einem Volumen von 52 Millionen Euro vorgestellt, berichtete Stracke, der als arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion hier an vorderster Front verhandelt. "Dies wäre insbesondere den Unternehmen, die händeringend nach Personal suchen, zugutegekommen." Leider habe das Stimmverhalten der Ampel-Koalition gezeigt, dass Fachkräftesicherung und Azubis schlichtweg nicht auf ihrer Tagesordnung stehen. "Fachkräftemangel drückt auf das Wirtschaftswachstum. Die Ampel täte gut daran, dies schnellstens anzupacken", so der Abgeordnete abschließend.