4.290 Euro für die Bad Wörishofer Tafel
Bad Wörishofen/Unterallgäu. Einen Scheck in Höhe von 4.290 Euro hatte der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) symbolisch im Gepäck, als er am 1. Dezember die Bad Wörishofer Tafel besuchte. Diese Fördersumme aus dem Sonderprogramm des Bundes "Ehrenamt stärken. Versorgung sichern" erhielt die Tafel für ihre Initiative "Winterdienst". Damit kann die Lebensmittelausgabe an die Tafel-Kunden unter Pandemiegesichtspunkten auch in der kalten Jahreszeit lückenlos fortgesetzt werden.
Seit mittlerweile 16 Jahren hilft der Bad Wörishofer Tafel e.V. den Bedürftigen in der Kneippstadt und versorgt sie regelmäßig einmal pro Woche mit Lebensmittelspenden aus dem Einzelhandel. Auch im Pandemiejahr und in den beiden Phasen des Lockdowns hatte die Bad Wörishofer Tafel diese wichtige Hilfeleistung nie eingestellt und darauf sei man sehr stolz, berichteten Tafelgründerin und 1. Vorsitzende Ilse Westphal sowie Jana König, die Geschäftsführerin des Vereins.
"Es ist großartig, welch hohes Engagement Sie und Ihr Team an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zeigen. Was Sie hier leisten, verdient allerhöchste Anerkennung. Dafür ein herzliches Dankeschön!", so Stracke beim Termin in den Räumen der Tafel.
Derzeit versorgt die Bad Wörishofer Tafel jede Woche im Schnitt 60 Haushalte mit Lebensmitteln. Diese müssen die ehrenamtlichen Helfer im Vorfeld im Einzelhandel einsammeln, mit dem Kühlfahrzeug der Tafel abholen und in den Lagerräumen sowie dem Tafelladen sortieren. „Wir sind allen Händlern unglaublich dankbar, dass auch in der Pandemie diese so dringend benötigten Lebensmittelspenden nie abgerissen sind“, betonten Westphal und König. "Dass dies so ist, zeigt eindrucksvoll, wie gut und stabil das Netzwerk der Bad Wörishofer Tafel ist. Daran haben Sie in den vergangenen Jahren unermüdlich gearbeitet", lobte Stracke die Einsatzfreude Westphals und Königs sowie der rund 65 Ehrenamtlichen, die hier ihren freiwilligen Dienst tun. Viele von ihnen sind sogar seit der Gründung des Vereins dabei.
Die Pandemie und die damit verbundenen nötigen aufwendigen Schutzmaßnahmen und Hygieneauflagen haben die Bad Wörishofer Tafel vor große Herausforderungen gestellt. So musste die Lebensmittelausgabe am Dienstagnachmittag unter Pandemiegesichtspunkten vollkommen neu organisiert werden. "Möglichst kontaktarm, aber dennoch wenigstens mit einem Mindestmaß an menschlicher Nähe muss die Ausgabe der Lebensmittel nun erfolgen. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe", stellten Westphal und König fest. Schließlich sei die Tafel mehr als nur eine Lebensmittelausgabe. "Sie ist für die Kunden auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt", so Westphal und König. Dass der Aspekt der menschlichen Nähe beim Hygienekonzept der Bad Wörishofer Tafel mitberücksichtigt wurde, begrüßte der Abgeordnete ausdrücklich.
Nun erfolgt die Ausgabe der Lebensmittel in individuell zusammengestellten Tüten. Dazu wurde ein Empfangstresen geschaffen. Nur jeweils zwei Kunden können hier gleichzeitig und mit dem erforderlichen räumlichen Abstand ihre Wünsche zum Inhalt der Lebensmitteltüten mitteilen. In diesem Empfangsbereich vor dem Tafelladen mussten Plexiglaswände als Schutz eingezogen werden. Das beliebte Tafel-Café als Wartezone musste pandemiebedingt seine Pforten schließen. Die Wartenden mussten nun in den Hof des Gebäudes ausweichen, was bei schlechter Witterung alles andere als angenehm ist.
"Für uns bedeutete dies, dass wir viel investieren mussten, um die Lebensmittelausgabe nun auch im Winter für unsere Kunden möglich zu machen und die Menschen nicht ungeschützt draußen stehen zu lassen", erklärten Westphal und König. Da sei die Förderung vom Bund wie gerufen gekommen, freuten sich die beiden engagierten Damen.
Unter anderem konnten von den Fördermitteln die Pavillons für den Außenbereich zum Schutz der Wartenden, Pylonen mit Sperrbändern und Plexiglaswände angeschafft werden. Für eine bessere digitale Vernetzung der Mitarbeiter wurden ferner ein Tablet und zwei Diensthandys gekauft.
"Die Bad Wörishofer Tafel hilft seit vielen Jahren in vorbildgebender Weise den Menschen, die von Armut betroffen sind. Mit den Lebensmittelausgaben schaffen Sie eine wichtige Entlastung. Ich bin sehr froh, dass Fördermittel des Bundes nun genau hierher fließen. Dies ist auch sichtbarer Ausdruck der Wertschätzung für die hervorragend geleistete ehrenamtliche Arbeit", betonte Stracke.